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Ein Berliner Polizist bei einer Verkehrskontrolle.

© Rainer Jensen/dpa

Fahndung auf Berliner Art: Ein Auto gestoppt - fünf Strafsachen eingetütet

Manchmal kann es so einfach sein: Beeindruckend, wie locker die Berliner Polizei Übeltäter schnappt. Eine Glosse.

Das Krimifernsehen vermittelt ein völlig falsches Bild der Strafverfolgung. Da wird heftigst gegrübelt, gefahndet und geknobelt, bis sich hinterm feingesponnenen Netz aus falschen Fährten der wahre Übeltäter zeigt. Im Berliner Krimialltag kann man das alles getrost überspringen. Einfach den Verkehr beobachten – und das Strafregister füllt sich von allein. In der Roedernallee in Reinickendorf fiel einer Zivilstreife am Dienstagabend ein Mitsubishifahrer auf, der einen merkwürdigen Fahrstil pflegte. Die Kennzeichen in den Computer eingegeben, schon poppt die erste Straftat auf: gestohlen. Die Beamten stoppen den Wagen, fragen den Fahrer, wie und warum. Naja, sagt der, die Schilder habe er stehlen müssen, weil sein Auto außer Betrieb gesetzt sei. Ferner gab der 29-Jährige zu, dass seine Fahrerlaubnis eingezogen wurde. Auch die Frage nach dem Ausweis erweist sich als taktischer Volltreffer. Der Mann zeigt eine bereits ungültige Duldung vor. Die Daten in den Computer gespeist, schon wieder bingo. Der 29-Jährige wird gesucht, weil er eine Geldstrafe wegen Urkundenfälschung nicht bezahlt hatte. Außerdem läuft eine Fahndung zwecks Abschiebung. In dem Wagen entdeckten die Polizisten dann noch ein Messer. Da lacht das Ermittlerherz. Ein ganzes Monatssoll an einem Abend erfüllt. Das geht nur in Berlin, der Krimistadt, der kein Tatort gewachsen ist.

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