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Fallstricke des Alltags: Frau Ober – oder was?

Einmal in der Woche fragen Sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten oder peinlichen Situationen so umgeht, dass es am Ende keine Verstimmungen gibt: So kann's gehen.

Vor einiger Zeit ging es um die Frage, wie man am besten die Aufmerksamkeit eines Kellners auf sich zieht. Darauf kamen einige kreative Leserempfehlungen, wie man das immer noch offiziell empfohlene „Herr Ober“ oder „Frau Ober“ geschickt umgeht. Da dies eine immer wiederkehrende Frage ist, geht es diesmal noch einmal darum: „Kellner rufen – aber wie?“

Theresa, wohlmeinend

Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.
Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

Lautes Gerufe findet Leser S-K stillos. Er schreibt: „Vermeidet der Kellner den Blickkontakt, stehe ich sofort auf, gehe hin und teile ihm freundlich mit, was ich möchte … danach klappt es mit dem Blickkontakt.“ So hält es auch Leserin I. : „Ich stehe auf und mache mich auf die Suche nach jemandem vom Personal, den ich bitte, den Kellner herzuschicken.“ Mit dem Rufen hat P.N. kein Problem. „Ich rufe: Service bitte! – und noch nie hat sich jemand beschwert“, schreibt er. M. hat mit dem französischen Ausdruck für „Bitte!“, also „S’il vous plait“ Erfolg gehabt. „Es klingt elegant, und man erreicht, dass die Bedienung aufmerksam wird, wenn man dazu Arm und Hand, letztere mit ausgestrecktem Zeigefinger, hebt. Ein Berliner Kellner im Biergarten antwortete zu seiner Verblüffung mal mit „tout de suite“, französisch für „sofort“. Leser R-K schreibt, eine Bedienung müsse kapieren, „dass letztendlich der Gast ihr Arbeitgeber ist, ihren Lohn bezahlt und dafür angemessen bedient werden will“. Für ihn ist es eine Sache der Gastronomen, den Angestellten ihren Beruf zu erklären.

Manche Wirte nutzen Schiefertafeln als Speisekarte. Vielleicht könnten sie draufschreiben, wer im Service für die Gäste da ist. Auch ein Blatt in der Speisekarte mit Fotos und Namen der Kellner würde den Gästen weiterhelfen.

Bitte senden Sie Ihre Fragen an: Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin, oder mailen Sie sie: meinefrage@tagesspiegel.de

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