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Fallstricke des Alltags: Und wenn der Wein nicht schmeckt?

Einmal in der Woche fragen Sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten oder peinlichen Situationen so umgeht, dass es am Ende keine Verstimmungen gibt: So kann's gehen.

Wenn wir eine Flasche Wein bestellen, ist es üblich, dass der Kellner die Flasche öffnet und ein Gast den Wein probiert, ob er auch nicht korkt. Nun werden aber auch Probierschlucke aus Weinflaschen mit Drehverschluss eingeschenkt. Welchen Sinn hat das?

Manfred, genießerisch

Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

Nicht jeder Fehler, den ein Wein haben kann, ist darauf zurückzuführen, dass er korkt. Manchmal gibt es auch ganz andere Ursachen dafür, dass er nicht in Ordnung ist. Insofern ist es richtig, das Ritual des Probierschlucks beizubehalten. Dabei übernimmt der Gastgeber ja auch die Rolle des Vorkosters für seine Gäste. Außerdem hat es etwas Festliches.

In guten Restaurants ist es in der Tat grundsätzlich so, dass der Wein aus Kulanz zurückgenommen wird, wenn er den Erwartungen nicht entspricht. Ganz sicher sollte das der Fall sein, wenn ein Sommelier Sie vorher eingehend beraten und versucht hat, Ihren Geschmack zu ergründen. Hat er falsch gelegen, dann hat er seine Arbeit nicht gut gemacht. Es gibt ja keinen Grund, einen Wein zurückgehen zu lassen, wenn er einem schmeckt. Insofern ist zu hoffen, dass Weine, die dem Gast nicht schmecken, immer zurückgenommen werden. Das wird man, besonders in kleinen, preiswerten Lokalen, nicht unbedingt einklagen können. Sollten Sie da mal auf Granit beißen, würde ich empfehlen, wenn es irgend möglich ist, an diesem Abend das Restaurant auch mal spontan zu wechseln.

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