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Berlin: Fans sind die Gewinner: Polizei ist zufrieden

Bilanz: 65 Festnahmen, 57Anzeigen, drei Verletzte

Die Enttäuschung über die 0:1-Niederlage hielt sich in Grenzen – gefeiert wurde trotzdem nach dem EM-Finale in Berlin. Und das überwiegend friedlich. Die Polizei jedenfalls zog eine positive Bilanz der Finalnacht: 65 Menschen wurden festgenommen, die meisten von ihnen wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung oder Widerstands. Zudem schrieben die Beamten 57 Strafanzeigen. Soviel die Polizei bislang weiß, sind drei Menschen verletzt worden.

„Das sind verschwindend geringe Zahlen, wenn man in Betracht zieht, wie viele Menschen gefeiert haben“, sagte ein Polizeisprecher. Und das waren laut Veranstalter allein schon auf der Fanmeile 500 000 Menschen, mehr als 40 000 Fußballanhänger verfolgten das Finale nach Schätzungen der Polizei an den vielen anderen öffentlichen Übertragungsorten in der Stadt. 1700 Polizisten, darunter auch Beamte der Bundespolizei sowie aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, waren in der Stadt im Einsatz.

Zufrieden war auch die Polizei in Brandenburg mit dem Verlauf der Nacht. Nur vereinzelt gab es Festnahmen. Lediglich in Frankfurt (Oder) wurden zwölf Personen in Gewahrsam genommen, nachdem sie Polizisten aus einer Gruppe von 150 Menschen heraus mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen hatten. Eine Mülltonne ging in Flammen auf.

In Berlin hatten sich bereits am Mittag die ersten Fußballbegeisterten auf der Fanmeile am Brandenburger Tor eingefunden. Gegen 16.40 Uhr waren es so viele, dass die Zugänge am Brandenburger Tor geschlossen werden mussten. Polizisten und Sicherheitsmitarbeiter des Veranstalters regulierten die Zuschauerströme. Komplett dicht war die Fanmeile dann um 19.30 Uhr. 15 000 Fans, die nicht mehr hineinkamen, verfolgten das Spiel außerhalb der Absperrungen von der Straße des 17. Juni aus, von der man auch noch einen ganz guten Blick auf die Leinwände hatte. Während des Spiels registrierte die Polizei nur wenige Zwischenfälle: Angetrunkene warfen mal Knaller und mal leere Flaschen in die Luft. Nach dem Schlusspfiff wurde am Kurfürstendamm gefeiert. Die Straße war vorübergehend wieder für Autos gesperrt. Ab 2 Uhr kehrte Ruhe ein.

Polizeipräsident Dieter Glietsch lobte die Fußballfans, „die uns durch ihr Verhalten die Arbeit leicht gemacht haben“. Zudem habe das Sicherheitskonzept gegriffen, was sich bereits bei der WM 2006 bewährt habe. Insbesondere die Anti-Konflikt-Teams seien bei solch Großveranstaltungen unverzichtbar. Tanja Buntrock

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