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Berlin: Fast zwei Millionen Tafeln gestohlen - lukratives Nebengeschäft durch Niedrigpreis aufgeflogen

Für den Diebstahl von fast zwei Millionen Tafeln Schokolade hat das Landgericht gestern den Betriebsleiter einer Lagerfirma zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Vier Mitangeklagte der "Schokobande" erhielten Bewährungsstrafen zwischen sechs und 18 Monaten.

Für den Diebstahl von fast zwei Millionen Tafeln Schokolade hat das Landgericht gestern den Betriebsleiter einer Lagerfirma zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Vier Mitangeklagte der "Schokobande" erhielten Bewährungsstrafen zwischen sechs und 18 Monaten. 150 Tonnen der "bei Nacht und Nebel" aus dem Berliner Lager verschwundenen Süßwaren seien zu "Ramschpreisen" in den Handel gelangt, sagte der Richter in der Urteilsbegründung. Der Rest konnte sichergestellt werden.

Der Betriebsleiter Karl B. der Firma Bel-West Logistics in Marienfelde habe sich eine Lücke im Vertriebssystem des Schokoladenherstellers Stollwerck zu Nutze gemacht, hieß es im Urteil. Über den Ausgang der Tafeln aus der Schokoladenfabrik und den Versand der bei dem 52-jährigen Angeklagten zwischengelagerten Tafeln seien zwei Statistiken geführt worden. Die bei verschiedenen Abteilungen der Fabrik geführten Listen seien nicht verglichen worden.

In vielen Supermärkten war die Schokolade für weniger als 50 Pfennig verkauft worden. Der Niedrigpreis für die Süßwaren wurde zum Verhängnis für die am Diebstahl beteiligten Personen. Da bereits der Herstellungspreis für die Tafeln höher liegt, wurden Insider misstrauisch. Nach sechs Monaten des illegalen Schokoladenhandels war das lukrative Nebengeschäft im Januar 1999 zu Ende.

wik

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