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Berlin: Feiertag und Sonnenschein

Hunderttausende kamen zum beim Länderfest am Brandenburger Tor, Festakt im Schauspielhaus und Andrang beim Bundesrat

Die Big Band des Bundesgrenzschutzes schmettert die Takte, die Sonne scheint, das hebt die Feierlaune. Schon am Vormittag strömen Tausende von Menschen zum Pariser Platz. Die Durchgänge am noch verhüllten Bauwerks erweisen sich schnell als Nadelöhr. An beiden Seiten des Tors stauen sich die Massen und drängen vorbei zur „Ländermeile“ auf der Straße des 17. Juni, wo sich die 16 Bundesländer und der Bundesrat vorstellen. Wer vom Westen her kommt, muss die „Arena der Sinne“ durchqueren, die vom Bundeslandwirtschaftsministerium intiierte, umfangreiche Präsentation des ökologischen Landbaus. Hier sind alle vertreten, die im Bereich des Biohandels und -anbaus Rang und n haben, um für ihre Produkte zu werben. Auch Landwirtschaftsministerin Renate Künast als Verfechterin der Agrarwende ist gekommen.

Beim Länderfest zeigen die Bundesländer in weißen Zeltpavillons , was sie zu bieten haben, kulinarisch, touristisch und zum Teil auch kulturell. Denn an diesem Tag soll die föderale Vielfalt des Landes im Mittelpunkt stehen. Von der Möglichkeit, die Taschen mit Informationsmaterialien und die Mägen mit verschiedenen Spezialitäten zu füllen, machen die Scharen von Berlinern und Berlin-Besuchern reichlich Gebrauch. Fahrradkarten von Niedersachsen sind ebenso begehrt wie Broschüren der so genannten Zipfelgemeinden List/Sylt, Görlitz, Oberstdorf und Selfkant/Tüddern. Ganz im Zeichen der Hochwasserkatastrophe steht der Pavillon des Freistaates Sachsen. Mit dem Slogan „Sachsen besuchen heißt Sachsen helfen“ wirbt das Bundesland für sich. Reißenden Absatz finden die Rosen mit dem „Danke“-Schleifchen, die Hostessen verteilen, um sich für die bundesweite Solidarität zu bedanken. Bei den Bremern bringen kostümierte Stadtmusikanten Informationen unter das Volk.

Recht unspektakulär hingegen ist der Infopavillon des bevölkerungsreichsten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Links der Ausschank von Schlösser-Alt, rechts der von Herforder Pils und mittendrin ein Entertainer, der kölsche Lieder singt. Vom davor gelagerten Stand dringt der Geruch von Zwiebelfleisch in die Nase. Beim Saarland blickt der Besucher als erstes in ein großflächiges Porträt des Landesvaters Peter Müller. Bei den Niedersachsen soll man sich auf seine Tastsinne verlassen und so die Region Hannover begreifen. Durch schwarze Stofflöcher greift man dann nach für Niedersachsen typischen Dingen wie Kartoffeln, Zwiebeln, Wolle oder Kakaobohnen. Als Belohnung fürs Mitmachen darf der Besucher sich hinterher einen Plastikdino oder einen Keks nehmen. Die musikalische Umrahmung ist ebenfalls regional geprägt. Es spielen auf: die Stadtkapelle aus dem bayerischen Fürstenfeldbruck, das Hirtenbicheltrio aus Oberstdorf oder eine Mittelaltercombo aus Thüringen. Östlich des Brandenburger Tors geht das Fest weiter: mit Imbissständen und Infobussen von verschiedenen Organisationen. Und eines fehlt natürlich nicht: die bei Straßenfesten obligatorische Chinapfanne. Sigrid Kneist

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