zum Hauptinhalt
Im Januar 2012 brannte es dreimal in der Berliner U-Bahn.

© dpa/Carstensen

Feuer im Tunnel: BVG ändert nach Bränden nichts

Immer wieder gerät Müll in Brand. Die BVG will die Tunnel aber weiter nur einmal im Jahr reinigen. Sie hält das für ausreichend. Andere Betriebe putzen öfter.

Auch nach dem dritten Brand innerhalb weniger Tage in einem Tunnel der U-Bahn wird die BVG ihr Reinigungsprogramm nicht ändern. Auslöser des jüngsten Feuers am Montag im Tunnel der U 2 (Pankow – Ruhleben) am Bahnhof Zoo soll eine Zigarettenkippe gewesen sein, die brennbares Material entzündet hatte. Auch der Brand vor elf Tagen auf der U 9 (Osloer Straße – Rathaus Steglitz) soll durch herumfliegenden Müll, der durch einen Funken Feuer gefangen hatte, verursacht worden sein.

Die zusammen knapp 120 Kilometer langen Röhren werden bei der BVG, wie berichtet, einmal im Jahr grundgereinigt. Das reiche aus, sagte am Dienstag BVG- Sprecher Klaus Wazlak. Auch die Technische Aufsichtsbehörde habe den Reinigungsrhythmus bisher nicht moniert.

Die drei vergleichbaren U-Bahn-Betriebe in Deutschland schicken zum Teil wesentlich häufiger Reinigungspersonal durch die Tunnel; Nürnberg säubert die Röhren nach Angaben einer Sprecherin im Innenstadtbereich alle zwei Wochen. In den vergangenen Jahren gab es in Hamburg, München und Nürnberg wesentlich weniger Brände als bei der BVG, deren Netz allerdings auch am längsten ist.

Auch beim Rauchverbot soll sich nach Wazlaks Angaben nichts ändern. Es gelte nach wie vor vom Betreten der Bahnhofsanlage an. Zunehmend fallen allerdings Raucher auf, die ihre letzten Züge unmittelbar am Bahnsteiganfang inhalieren und die Zigarette dann beim Einfahren des Zuges achtlos wegwerfen. Durch den Sog der Züge können die Kippen, so haben Tests der BVG ergeben, 200 Meter weit in den Tunnel fliegen. Die Tunnelbereiche an den Bahnsteigen würden auch deshalb alle 14 Tage vom Müll befreit, sagte Wazlak. Gegen Verstöße gehe die BVG auch vor; im vergangenen Jahr seien rund 1200 Strafen zu je 15 Euro verhängt worden, hinzu kämen unzählige Ermahnungen. Klaus Kurpjuweit

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false