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Berlin: Feuerwerkswarnung: Anwohner fühlen sich bevormundet

Es hätte einfach nur ein besonders schönes und großes Feuerwerk auf dem Gelände des Gleisdreiecks zum Chinesischen Frühlingsfest am 12. Februar werden können.

Es hätte einfach nur ein besonders schönes und großes Feuerwerk auf dem Gelände des Gleisdreiecks zum Chinesischen Frühlingsfest am 12. Februar werden können. Doch ein Flugblatt der Senatskanzlei versetzte die Anwohner jetzt eher in Sorge als Freude: "Ihre Wohnungen befinden sich im Sicherheitsbereich. Wir bitten Sie höflichst, unbedingt in der Zeit von 20 bis 21.15 Uhr Ihre Fenster geschlossen zu halten, sich nicht auf Balkone und Dächer zu begeben und sich nicht in der Dennewitzstraße, dem Nelly-Sachs-Park und am Ende der Kurfürstenstraße aufzuhalten", heißt es auf rund 200 Flugblättern der Senatskanzlei.

Zwar werden die Anwohner auf dem Flugblatt freundlich aufgefordert, das Feuerwerk von der Linkstraße oder der Kreuzberger Seite des Parks aus zu genießen. Doch Anwohner waren offenbar feinfühliger als erwartet: Sie reagierten mit öffentlicher Empörung auf die Formulierung, fühlten sich damit in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

Die Senatskanzlei ist um Schadensbegrenzung bemüht: Es handle sich um ein von der Veranstaltungsagentur Media Pool nach den Sicherheitsauflagen des zuständigen Bezirksamtes formuliertes Flugblatt, das von dem zuständigen Referatsleiter der Senatskanzlei unterschrieben sei, erklärte der Sprecher der Senatskanzlei Kai-Uwe Merz. Demnach müsse rund um das Feuerwerk ein Sicherheitsabstand von 150 Metern eingehalten werden, falls Reste der Feuerwerkskörper herunterfallen. Ursprünglich sei das von der Stadt Peking an Berlin geschenkte Feuerwerk für die Abschlussveranstaltung der Asien-Pazifik-Wochen im vergangenen Herbst gedacht gewesen, dann aber aufgrund des 11. September verschoben worden.

Die Geschäftsführerin des Asien-Pazifik-Forums, Bernadette Hoberg, hält die Aufregung für übertrieben: Man könne natürlich niemandem verbieten, das Haus zu verlassen, es handle sich lediglich um eine Empfehlung. Hoberg und die Sprecherin der beauftragten Veranstaltungsagentur Mediapool, Petra Knoth, wiesen darüber hinaus darauf hin, dass sich zum Zeitpunkt des Feuerwerks zudem das Personal einer eigens beauftragten Sicherheitsfirma um Personen auf den betroffenen Straßen kümmern werde.

Ole Töns

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