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US-Schauspieler Jack Black kämpft in "Gänsehaut" gegen Monster.

© dpa

Filmpräsentation in Berlin: Rendezvous mit Jack Black

Der US-Schauspieler Jack Black plaudert im Hotel Adlon über seinen neuen Monsterfilm für Jugendliche - und erzählt, wovor er selbst am meisten Angst hat: Trumpenstein.

Wie besiegt man Monster? Man schreibt ein Buch! Klingt zunächst wie etwas verunglückte Grundschulpädagogik, die Macht von Literatur ist unermesslich, bla bla, da sind die meisten Kinder längst wieder auf dem Pausenhof. Wenn es allerdings um eine Geschichte von R. L. Stine geht, dann lassen sich doch viele wieder vom Klettergerüst locken. Der US-Erfolgsautor hat allein von seiner Jugendbuchreihe „Gänsehaut“ rund 400 Millionen Exemplare verkauft, die erfolgreichste Reihe nach „Harry Potter“. Gut 200 Bände hat Stine geschrieben, wer daraus einen Film machen will, hat ein Problem: Welche der Storys zwischen Grusel und Highschool-Alltag ist die stärkste? Welches der von Stine erschaffenen Monster soll es sein? Die wild gewordenen Gartenzwerge, der scheußliche Schneemann, der schwebende Pudel? Die Lösung lautet: alle! Und damit kommt auch Jack Black ins Spiel.

Der lud am Montagnachmittag zum Interview ins Adlon, um den Film „Gänsehaut“ anzupreisen, der am Donnerstag anläuft. Das Monster-Dilemma löste Regisseur Rob Letterman („Monsters vs. Aliens“), indem er den Autor Stine selbst ins Zentrum rückte, dargestellt von Jack Black. Eine gute Wahl, sagt der Kalifornier, Sänger der Band Tenacious D, als er mit diesem typischen halb-wahnsinnigen Grinsen viel zu früh in den Raum schlendert. Die Bauchkugel unter dem Karohemd nähert sich unaufhaltsam Kung-Fu- Panda-Niveau, dessen drittes Abenteuer mit Blacks Stimme Ende März anläuft.

Black wollte nicht immer nur den sympathischen Loser spielen

Um diesem schmollmündige Teddybär, dessen Augenbrauen ein unzähmbares Eigenleben zu führen scheinen, die gewisse Autoren-Intellektualität zu verpassen, hat man ihm für die Rolle des Stine eine dicke schwarze Brille verpasst, die grauen Schläfen etwas retouchiert. Er habe dafür gekämpft, nicht immer den liebenswerten Loser spielen zu müssen, erzählt Black, sondern auch mal den unsympathischen Sieger. Obwohl der natürlich letztlich auch wieder irgendwie kuschelig ist.

Der Film-Stine lebt mit seiner Tochter Hannah (Odeya Rush) völlig abgeschottet – bis der neue Nachbarsjunge Zach Cooper (Dylan Minnette) sein Geheimnis entdeckt: Die Monster sind real; um die Leser zu schützen, hat Stine sie in seinen Büchern verschlossen. Als Zach eines davon öffnet, bricht die Kleinstadt-Welt zusammen, natürlich monströs in 3-D umgesetzt.

Wovor er sich selbst gruselt? „Vor Trumpenstein, dem furchteinflößenden Monster“, sagt Black, fiese Augenbrauen, „und davor, dass meine Jungs Teenager werden“. Schließlich wisse er genau, wie viel Mist er als solcher verzapft hat. Seine Söhne, sieben und neun, sind noch deutlich zu jung für den Film, der zu Recht erst ab zwölf Jahren freigegeben ist.

Seine nächste Idee: Ein Battle mit J. K. Rowling

Raum für eine Fortsetzung lässt der übrigens auch. Jack Black hat sogar schon eine Idee: Ein Battle gegen Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling. „Wir kämpfen um Buchverkäufe und nennen es ,Monsters vs. Wizards‘“, sagt er und reißt die Augen weit auf. Mehrere Fragen lässt er einfach im Raum hängen, während er abwesend in eine Ecke starrt. „Ist mir gerade eingefallen, das ist brilliant! Schreiben Sie unbedingt, dass das meine Idee war!“

Geht klar. Vielleicht kommt ja dann auch wieder Stines Film-Alter-Ego vor: Die kleinkindgroße, ultraschlaue Bauchrednerpuppe „Slappy the Dummy“ befreit all seine Monsterfreunde, um sich am Autor zu rächen.

Und wie fängt man die wieder ein? Genau: mit einem neuen Buch. Ganz ohne Grundschulpädagogik.

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