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Begegnung mit dem eigenen Leben. Bei den Dreharbeiten kommt die  Holocaustüberlebenden Margot Friedländer mit der Hauptdarstellerin  Julia Anna Grob zusammen.

© ZDF und Dirk Heuer/Dirk Heuer

Filmpremiere im Humboldt-Forum: Berlins Ehrenbürgerin Margot Friedländer sieht auf ihr Leben zurück

Mit dem Doku-Drama „Ich bin! Margot Friedländer“ will Berlins Ehrenbürgerin sicherstellen, dass ihre Mission auf Dauer fortgeführt wird. Zur Premiere kamen zahlreiche Prominente.

Noch bevor der Film „Ich bin! Margot Friedländer“ am Dienstagabend im ZDF läuft, wird die Protagonistin mit einer stehenden Ovation im Berliner Humboldt-Forum empfangen. Dort hatten sich Mitwirkende und Freunde ihrer Stiftung zur eigentlichen Premiere des Doku-Dramas von Raymond und Hannah Ley eingefunden.

Und mancher fragte sich, wie sich die 102-jährige Ehrenbürgerin der Stadt wohl fühlen mochte beim Anblick der grausamen Bilder von der Pogromnacht, als es in Berlin keinen Schutz mehr gab für ein junges Mädchen, das jüdisch war.

Gegen jeden Hass

„Das war hart“, sagte Margot Friedländer im Anschluss an die Aufführung. Aber sie hofft eben auch, dass durch ihre Stiftung und Dokumente wie diesen Film ihre Arbeit gegen Antisemitismus fortgesetzt wird, wenn sie selber nicht mehr dafür arbeiten kann. „Menschlichkeit, das ist die große Margot-Formel“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Monika Grütters, und hob hervor, wie sich die Stifterin immer wieder explizit gegen jede Form von Hass ausgesprochen habe, weil er nichts bringt. „Sie ist nichts weniger als der lebende Beweis dafür, dass es Versöhnung geben kann.“

Der Generalintendant des Humboldt-Forums, Hartmut Dorgerloh, hatte das Haus mit Unterstützung engagierter Mitarbeiter extra am Schließtag zur Verfügung gestellt. „Wir verneigen uns vor Ihrem Lebenswerk, vor Ihrem Eintreten für Toleranz und menschliches Miteinander“, sagte er.

Auch die Protagonistin selbst trat auf die Bühne. Sie sei sehr dankbar für den Film und bitte alle um Unterstützung für ihre Stiftung, damit sie ihre Mission fortführen könne, was heute wichtiger denn je sei. „Das ist mein Wunsch.“ Georg Friedrich Prinz von Preußen, der zu den Unterstützern der Stiftung zählt, hatte seine zehnjährigen Zwillingssöhne mitgebracht.

Auch Kultursenator Joe Chialo (CDU), der frühere Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD), der Intendant der Deutschen Oper, Dietmar Schwarz, der US-Komponist Todd Fletcher und die Mediziner Karl Einhäupl und Karsten Dreinhöfer waren gekommen. Beim Anblick der vielen Prominenten wollte Monika Grütters in ihrer Begrüßung niemanden gesondert hervorheben. Die Idee für die Premiere war erst vor zwei Wochen entstanden, und die Stiftungsmitglieder wurden von Zusagen fast überrollt.

Am Mittwoch war Margot Friedländer schon wieder im Einsatz. Da war sie zu Gast bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue, um teilzunehmen an einem Gespräch am Runden Tisch zum Thema „Krieg in Nahost: Für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland!“.

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