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Berlin: Flucht vor Polizei endete tödlich Karsten B. schleuderte gegen einen Baum. Er war schon der siebte tote Motorradfahrer in diesem Jahr

Der Motorradfahrer wollte Donnerstagfrüh einem Polizeiwagen in Neukölln entkommen – die Flucht endete für den 35-jährigen Karsten B. mit dem Tod.

Der Motorradfahrer wollte Donnerstagfrüh einem Polizeiwagen in Neukölln entkommen – die Flucht endete für den 35-jährigen Karsten B. mit dem Tod. Nur wenige Stunden zuvor wurden zwei Motorradfahrer bei Unfällen in Kreuzberg und Friedrichshain schwer verletzt.

Karsten B. aus Lankwitz war einer Funkwagenbesatzung aufgefallen, als er gegen 1.50 Uhr in der Hermannstraße an der Emser Straße bei Rot über die Kreuzung fuhr. Die Polizisten folgten ihm und setzten sich mit dem Wagen an einer roten Ampel in Höhe Mariendorfer Weg vor die Suzuki-Maschine. Die Beamten schalteten das Zeichen „Bitte folgen“ auf dem Dach an. Doch Karsten B. ignorierte es, fuhr an und bog plötzlich nach rechts in den Mariendorfer Weg ab. Dort beschleunigte er seine Maschine. Vor der Einfahrt zur Kinderklinik kam er von der Fahrbahn ab und schleuderte auf dem Gehweg gegen einen Baum. Die Verletzungen waren so schwer, dass Karsten B. noch am Unfallort starb. „Der Fahrer war mit hohem Tempo in der Zone 30 unterwegs“, hieß es bei der Polizei. Genauere Angaben konnte man noch nicht machen. Einen Hinweis darauf, dass Karsten B. alkoholisiert war, gibt es nicht. Dennoch wurde ihm – wie üblich bei dieser Art von Unfällen – eine Blutprobe entnommen.

Bei einem Unfall in Friedrichshain gegen 23.40 Uhr hatte ein 19-jähriger Autofahrer, der vom Osthafen kam, einen 42-jährigen Motorradfahrer auf der Stralauer Allee übersehen. Die Fahrzeuge kollidierten, beide Fahrer mussten danach im Krankenhaus versorgt werden. Vergleichsweise glimpflich ist dagegen ein 54-jähriger Motorradfahrer aus Neukölln davongekommen, der am Mittwoch gegen 18.25 Uhr von einer Autofahrerin erfasst wurde. Der Mann war auf der Gitschiner Straße Richtung Kottbusser Tor unterwegs. Die Autofahrerin übersah den Fahrer, als sie am Wassertorplatz links auf die Straße einbog. Der Mann kam mit einem Beinbruch ins Krankenhaus.

Karsten B. ist der siebte tote Motorradfahrer in diesem Jahr. Im gesamten letzten Jahr starben zehn Motorradfahrer bei Unfällen. Eine Erklärung für den Anstieg der Zahl in diesem Jahr hat die Polizei nicht. Doch müssten sich – wie immer zum Saisonbeginn – die Motorradfahrer zunächst einmal „einrollen“, sich also an die Maschine gewöhnen. Weil Motorradfahrer weniger geschützt sind als ein Autofahrer, sei „Unfallvermeidung die beste Lebensversicherung“, sagte ein Polizeisprecher.

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