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Flüchtlingskinder spielen auf dem Gelände des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso).

© dpa

Flüchtlinge in Berlin: Die BVG spricht jetzt arabisch

Kostenlose Bibliotheksausweise, Liniennetz auf Arabisch und Informationsabende. Die Neuigkeiten zu Flüchtlingen in Berlin zusammengefasst.

Informationsabend.

Um die geplante Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge im ehemaligen Landesbank-Gebäude an der Bundesallee geht es bei einem Informationsabend, zu dem Charlottenburg-Wilmersdorfilmersdorfs Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) für den kommenden Mittwoch ab 20.15 Uhr in die Auenkirche an der Wilhelmsaue 119 einlädt. Erwartet werden auch Vertreter der Senatssozialverwaltung, des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) sowie des Berliner Immobilienmanagements. Die Registrierungsstelle solle „so schnell wie möglich“ öffnen, hieß es dazu aus dem Lageso, das genaue Datum sei noch offen.

Kostenlose Bibliotheksausweise.

Flüchtlinge können Bücher und Medien in allen öffentlichen Bibliotheken der Stadt ab sofort kostenlos nutzen. Der Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlin (VÖBB) stellt Flüchtlingen auch ohne amtliche Meldebescheinigung oder Aufenthaltserlaubnis auf Antrag Benutzerausweise aus. Der Benutzerausweis ist auf drei Monate befristet und kann um weitere drei Monate verlängert werden, teilte der VÖBB mit. Über das Angebot für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren wird mit Flyern in mehreren Sprachen informiert.

Weiterer Sonderzug.

Am Freitagabend kurz vor 22 Uhr erwartete die Bundespolizei im Bahnhof Schönefeld einen Sonderzug aus Salzburg mit rund 500 weiteren Flüchtlingen. Wo diese Neuankömmlinge erst einmal untergebracht werden sollen, war bis zum späten Nachmittag noch unklar.

Keine Infektionsgefahren.

Bisher wurden in Berlins Notunterkünften für Flüchtlinge offenbar keine Infektionskrankheiten diagnostiziert, von denen eine massenhaftung Ansteckung ausgehen könnte. Das bestätigten am Freitag auf Anfrage die Senatsgesundheitsverwaltung sowie ehrenamtliche medizinische Helfer. Masern und Mumps seien zwar schon aufgetreten, aber nicht mehr im infektiösen Stadium.

Charité-Mediziner helfen.

In der Notunterkunft in der Spandauer Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne organisieren seit zwei Tagen Ärzte und Pfleger der Charité ehrenamtlich eine intensive Gesundheitsversorgung. „Erfreulich viele Kollegen waren zuvor bei einer Umfrage bereit, sich entsprechend zu engagieren“, heißt es im Charité-Klinikum.

Kälteeinbruch in Zelten.

Der aktuelle Kälteeinbruch macht vielen Flüchtlingen, die in ungeheizten Zelten untergebracht sind, zu schaffen. Vor allem nachts reichen Decken nicht mehr aus, um sich ausreichend zu wärmen. Die Sozialverwaltung sei deshalb „mit Hochdruck“ dabei, „Heizmöglichkeiten in den Zelten zu schaffen“, versichert eine Sprecherin. Allein auf dem Gelände der ehemaligen Spandauer Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne campieren zurzeit rund 700 Menschen in 70 Zelten.

Liniennetzplan auf Arabisch.

Praktische Hilfe für den Alltag will die BVG leisten. Gemeinsam mit der Initiative „Moabit hilft“ haben die Verkehrsbetriebe ein Faltblatt erstellt, das die wichtigsten Infos rund um Berlins Nahverkehr auf Englisch und Arabisch zusammenfasst – was ist ein A-, B- oder Kleingruppen-Tagesticket, wie wird es entwertet, wo muss ich im Bus einsteigen?

Dazu gehört auch ein Liniennetzplan, auf dem die für Flüchtlinge wichtigsten Haltestellen nicht übersetzt, aber in arabischer Lautschrift abgedruckt sind – und das sind eben nicht nur Hauptbahnhof und Friedrichstraße, sondern auch Turmstraße, wo das Lageso sitzt, oder Karlshorst und Rathaus Spandau, wo Notunterkünfte sind.

Bundespolizei stoppt Schleusung.

Eine Streife aus deutschen und polnischen Beamten entdeckte am Donnerstag die Einschleusung von zwei russischen Familien. Sie stoppten am ehemaligen Grenzübergang Frankfurt (Oder) zwei voll besetzte polnische Pkw noch vor der Einreise nach Deutschland. In ihnen saßen zwei junge russische Eltern mit zwei beziehungsweise drei kleinen Kindern.

Beide Familien konnten nur polnische Asylbescheinigungen vorweisen. Die neun Personen kamen in Gewahrsam, gegen die Eltern wurden Strafverfahren wegen des Versuchs der unerlaubten Einreise eingeleitet. Die polnischen Fahrer erhielten Anzeigen wegen des versuchten Einschleusens von Ausländern. Im ersten Halbjahr dieses Jahres stieg die Zahl der geschleusten Erwachsenen leicht auf 298 an. Im ersten Halbjahr 2014 waren es 292. Die meisten Schleuser nehmen laut Bundespolizei den Weg über die A12 bei Frankfurt (Oder).

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