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Mit-Initiator Gregor Anthes postet ein Foto vom Grillfest mit Flüchtlingen.

© Tsp

Flüchtlingshilfe bei Facebook: Welcome Challenge: "Es geht um Willkommenskultur"

Essen bringen, Kleider spenden: Mit einer Aktion unter dem Hashtag #WelcomeChallenge sollen bei Facebook immer mehr Menschen dazu bewegt werden, Flüchtlingen zu helfen. Doch bislang machen vor allem Prominente mit.

Das Schneeball-Prinzip, es soll auch hier funktionieren. Nachdem sich im vergangenen Sommer Hunderttausende weltweit dabei filmten, wie sie sich bei der "Ice Bucket Challenge" einen eiskalten Eimer Wasser über den Kopf schütteten, stellen sich auf Facebook seit wenigen Tagen Nutzer der #WelcomeChallenge. Nur dass es diesmal nicht darum geht, auf die seltene Nervenkrankheit ALS aufmerksam zu machen, sondern Flüchtlingen zu helfen.

Zwei, drei Minuten sind die Videos lang, in denen Menschen erklären, was sie für Flüchtlinge getan haben und wen ihrer Freunde sie nominieren, es ihnen gleichzutun. Aufgerufen hatte dazu Regisseur Michael Simon de Normier. "Ich bin heute hier in Berlin, um zu zeigen, dass wir alle Flüchtlingen helfen können, erst einmal anzukommen", erklärte er in einem Video. "Es geht um Willkommenskultur."

Einige Tage lang half der Filmemacher am Lageso in der Turmstraße aus, kaufte wie andere Essen und Hygieneartikel und verteilte sie. Jetzt will er, dass noch viele mitmachen. "Wir können uns alle tagesaktuell informieren, was gebraucht wird." Das Wichtige sei aber, nicht nur zu helfen, sondern auch Informationen für andere zu bieten, wie und wo geholfen werden kann.

"Kein Selfie!"

Die Gruppe "Welcome Challenge" hat auf Facebook bereits fast 4500 Mitglieder. Bislang haben vor allem Prominente wie die Schauspielerin Sarah Tkotsch, die Moderatorin Jean Bork oder die Nachrichtensprecherin Leslie Nachmann Videos online gestellt. Aber es sollen auch andere Nutzer folgen - "es ist nicht nötig, nominiert zu werden", betont Michael Simon de Normier.

Ob sich die Aktion ähnlich schnell verbreitet wie die "Ice Bucket Challenge", ist noch unklar. Ist die Aufgabe doch etwas komplexer, als sich nur einen Eimer Wasser über den Kopf zu schütten. Damals gab es auch Kritik: Dass sich die Teilnehmenden nur ihres eigenen Egos wegen oder aus Selbstdarstellungsgründen engagierten. Vielleicht auch deshalb hat Mit-Initiator Gregor Anthes eine Regel für die "Beweisfotos" aufgestellt: "Kein Selfie!"

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