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Die Flüchtlingsunterkunft in Hellersdorf bekommt zum 1. November einen neuen Betreiber.

© Doris Spiekermann-Klaas

Update

Flüchtlingsunterkunft in Hellersdorf: Zu wenig Personal? PeWoBe bestreitet Vorwurf

Nachdem Berlin die Zusammenarbeit mit der PeWoBe in Marzahn beendet hat, will die Flüchtlingsheim-Betreibergesellschaft das Vorgehen des Landes juristisch prüfen.

Die PeWoBe hat erstmals Stellung dazu bezogen, dass das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) die Zusammenarbeit bei der Flüchtlingsunterkunft in der Hellersdorfer Maxie-Wander-Straße beendet hat. Über ihren Rechtsanwalt ließ die Professionelle Wohn- und Betreuungsgesellschaft (PeWoBe) mitteilen, dass das Land die Auflösung des Vertrags nicht auf die in jüngster Zeit als unhaltbar kritisierten Wohnbedingungen in der Unterkunft zurückgeführt habe. "Die Beendigung des Vertragsverhältnisses wurde ausschließlich mit dem Auslaufen des Vertrags begründet", sagte Rechtsanwalt Christian-Oliver Moser.

Der schriftliche Vertrag mit der PeWoBe sei bereits zum 31. März 2015 ausgelaufen. Daher habe das Landesamt jetzt auch nicht gekündigt, sondern nur einen Vertrag nicht verlängert. Am Dienstag hatte das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) mitgeteilt, dass dem Betreiber nun zum 31. Oktober gekündigt worden sei. "Wir gehen davon aus, dass das Land Berlin vor allem aufgrund einer erheblichen politischen Drucksituation entsprechend reagiert hat", sagte Moser. Ferner dementierte er, dass die PeWoBe weniger Personal beschäftigt habe, als dies vom Land vorgegeben wurde. Eine solche Vorgabe habe es "zu keinem Zeitpunkt" gegeben. Man werde nun die Reaktion des Landes einer "eingehenden juristischen Prüfung" unterziehen.

Auch weitere PeWoBe-Unterkünfte auf dem Prüfstand

In dem Gebäude in der Maxie-Wander-Straße leben zurzeit 525 Bewohner. In der Vergangenheit hatte es Kritik an den dortigen Wohnbedingungen und der Heimleitung gegeben. Vor allem der Verein "Hellersdorf hilft" hatte die PeWoBe mehrfach öffentlich kritisiert. Der Betreiber erwirkte von dem Verein daraufhin eine Unterlassungserklärung. Das LAF hatte am vergangenen Dienstag ferner mitgeteilt, dass auch die Begehungsprotokolle in den sieben weiteren, von der PeWoBe betriebenen Unterkünften überprüft würden. Dabei geht es vor allem um die fachliche Eignung des Personals.

Julia Dziuba

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