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Folge 12: Hautkrebs: Brandgefährlich

Sonnenstrahlen können Hautkrebs auslösen. Jährlich erkranken rund 330 Berliner an Melanomen. Früherkennung rettet Leben.

Was ist schwarzer Hautkrebs?

Der schwarze Hautkrebs wird auch malignes Melanom genannt. Es handelt sich dabei um einen bösartigen Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen in der Haut – den Melanozyten – ausgeht. Etwa ein Drittel der Tumore entsteht auf dunklen Muttermalen. Es kann sich aber auch auf völlig unveränderter Haut Krebs bilden. Das maligne Melanom gehört zu den selteneren aber gefährlichsten Krebserkrankungen, da es schon frühzeitig dazu neigt, Metastasen zu bilden. Diese Ableger können sich dann im ganzen Körper weiter verbreiten. In einem solchen Stadium sind die Heilungschancen sehr schlecht. Der so genannte helle Hautkrebs ist ähnlich gefährlich, tritt jedoch rund zehn Mal häufiger auf. Wenn die Tumore nicht rechzeitig erkannt werden, führt der schwarze Tumor allerdings eher zum Tod als der helle Hautkrebs.

Woran kann man Hautkrebs erkennen?

Da Melanome sehr unterschiedlich aussehen können, kann ein laienhafter Blick auf Veränderungen der Haut nur erste Anhaltspunkte geben. Wie der Name schon sagt, zeigen sich Melanome meist als schwarze Flecken. Sie können flach auf der Haut, über die Hautoberfläche hinaus gehend oder aber knotig sein.

Unbedingt einen Hautarzt aufsuchen sollte, wer folgende Veränderungen an der Haut bemerkt: Ein Mal ist oder wird im Lauf der Zeit dunkler als die anderen Muttermale, die Farbe innerhalb eines Leberflecks ist unterschiedlich hell, ein Muttermal fängt zu jucken oder zu bluten an, oder aber wächst plötzlich.

Bewährt hat sich zur Beobachtung die sogenannte ABCD-Regel. Gesucht wird dabei nach Asymmetrie: Auffällig ist ein unsymmetrischer Fleck, Begrenzung: Auffällig ist ein Fleck, der unregelmäßig oder unscharf begrenzt ist, Colorierung: Auffällig ist ein Fleck, der verschiedene Farben aufweist und Durchmesser: Auffällig ist ein Fleck, dessen Durchmesser größer als fünf Millimeter ist.

Wer ist betroffen?

Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 7000 Menschen an schwarzem Hautkrebs, rund 330 sind es in Berlin. Überall auf der Welt nehmen Hautkrebserkrankungen zu. In Deutschland hat sich die Anzahl seit 1990 mehr als verdoppelt. „Jedes Jahr kommen zehn Prozent mehr Fälle hinzu“, sagt Eggert Stockfleth, Leiter des Haut Tumor Centrums an der Charité. Hautkrebs findet sich bei Männern am häufigsten auf dem Rücken, bei Frauen an den Unterschenkeln. Mediziner unterscheiden verschiedene Formen des Melanoms. Mit etwa 65 Prozent am häufigsten ist das eher oberflächliche Melanom, das erst später in die Tiefe wächst. Die Heilungschancen werden mit zunehmendem Wachstum in tiefere Körperregionen schlechter. Bei überwiegend älteren Patienten, mit einer seit Jahren sonnengeschädigten Haut, können sich auch Melanome auf den Wangen und unter den Augen bilden. Eine weitere Sonderform stellen Melanome dar, die auch unter den Nägeln an Händen und Füßen wachsen können. Waren vor 30 Jahren häufig erst 60- bis 70-Jährige betroffen, sind heute Patienten im Alter von Mitte 40 keine Seltenheit mehr.

Wie bekommt man Hautkrebs?

Vieles weist darauf hin, dass ein verändertes Freizeitverhalten, das mit verstärkter UV-Bestrahlung einhergeht, mitverantwortlich für eine Erkrankung ist. Das Risiko, im Laufe des Lebens ein Melanom zu entwickeln, ist in Australien, wo die UV-Belastung durch die Sonne stärker ist, viermal höher, als in Deutschland. Menschen mit heller, sonnenempfindlicher Haut sind stärker gefährdet als solche mit dunkler Haut. Ein wichtiger Risikofaktor sind angeborene Muttermale und das Auftreten von Hautkrebs in der Verwandtschaft. Sonnenbäder sind mit Vorsicht zu genießen. Heute wissen immer mehr Eltern, dass sie ihre Kinder nicht ungeschützt der Sonne aussetzen dürfen. „Von 11 bis 15 Uhr ist die Sonne unbedingt zu meiden“ sagt Stockfleth. Mit jedem Sonnenbrand erhöhe sich das Risiko, Hautkrebs zu bekommen, enorm. Heute gibt es medizinische Sonnenschutzmittel, die nur einmal morgens aufgetragen werden müssen.

Was kann dagegen getan werden?

Da sich jedes dritte Melanom aus einem bereits vorhandenen Leberfleck entwickelt, gilt ein besonderes Augenmerk der Zahl und dem Aussehen der Leberflecken am Körper. Je mehr Leberflecken vorhanden sind, desto größer ist das Melanomrisiko. „Wer mehr als 50 davon hat, sollte alle sechs Monate zum Hautarzt gehen“ sagt Stockfleth. Generell solle man einmal im Jahr einen Dermatologen aufsuchen. Wird Hautkrebs erkannt, bevor sich Tochergeschwülste bilden konnten, liegt die Heilungschance inzwischen bei fast 100 Prozent. Die befallene Haut wird operativ entfernt und durch gesunde Haut von anderen Körperstellen ersetzt. Um eine erneute Ausbreitung zu verhindern, kann neben einer Immuntherapie eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung begonnen werden. Die Eingriffe werden meist bei einem niedergelassem Arzt durchgeführt. hah/ mho

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