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Berlin: Freispruch nach blutigem Einsatz Brutalität der Polizei nicht erwiesen

Zwei Polizisten sind dreieinhalb Jahre nach einem nächtlichen Einsatz mit blutigem Ende nun vom Landgericht freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte den 26 und 28 Jahre alten Beamten vorgeworfen, den 44jährigen Levent Ö.

Zwei Polizisten sind dreieinhalb Jahre nach einem nächtlichen Einsatz mit blutigem Ende nun vom Landgericht freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte den 26 und 28 Jahre alten Beamten vorgeworfen, den 44jährigen Levent Ö. grundlos geschlagen und getreten zu haben. Der Mediendozent erlitt einen Nasenbeinbruch und ein Schädelhirntrauma. Der aus der Türkei stammende Ö., der von den beiden Beamten wegen Widerstands angezeigt worden war, saß in dem Berufungsprozess als dritter Angeklagter und zugleich Nebenkläger mit vor Gericht. Auch er wurde gestern freigesprochen.

„Der Fall ist von unauflösbaren Widersprüchen geprägt“, befand das Landgericht. Die Ermittlungen seien „unkoordiniert" gelaufen. Zwar habe Ö. schwere Verletzungen erlitten. Der Verlauf der Auseinandersetzung sei jedoch nicht mehr aufzuklären. Die Verurteilung des 28-jährigen Polizisten, gegen den das Amtsgericht Tiergarten im Dezember 2002 wegen Körperverletzung im Amt sieben Monate Haft auf Bewährung verhängt hatte, hob der Richter nun auf. Für Ö. und den zweiten Beamten wurden die Freisprüche aus der ersten Instanz bestätigt.

Die Beamten waren im Mai 2000 in die Kreuzberger Wohnung von Ö. gekommen, weil sich einer seiner Nachbarn über Lärm beklagt hatte. Ö. wollte sich über den Einsatz förmlich beschweren und begleitete deshalb die Beamten zum Funkwagen. Auf dem Weg stürzte er. Im Prozess sagte er, er sei „systematisch gefoltert“ und mit Wucht auf das Straßenpflaster geschleudert worden. Die Polizisten hatten von einem unbeabsichtigten Sturz im Gerangel mit Ö. gesprochen. K. G.

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