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Berlin: Freudiger Start in den Ernst des Lebens

24 200 junge Berliner feierten ihre Einschulung

Wilhelmina kann es kaum erwarten. „Ich bin so aufgeregt, was in meiner Zuckertüte ist!“ Schon um fünf Uhr morgens war sie wach, tollte im Bett herum und probierte den neuen Schulranzen aus – obwohl die Einschulung an der Thomas-Mann-Grundschule in Prenzlauer Berg erst um halb neun beginnt.

Für 24 200 Kinder in Berlin und 19 500 in Brandenburg war der gestrige Sonnabend ähnlich aufregend. Für sie begann ein neuer Lebensabschnitt, und an den Grundschulen wurden sie entsprechend feierlich empfangen. Auch Wilhelmina und ihre Mutter hatten sich dazu schick gemacht; Ulrike Schneider ganz in Schwarz, Tochter Wilhelmina im weißen Kleidchen mit lachsfarbenem Bolero und rosafarbenem Haarreif auf den blonden Haaren. Die Fünfjährige trägt eine sechseckige, pinkfarbene Zuckertüte, die ihr bis zur Nase reicht.

In der Aula wird es ernst. „Ihr werdet viele tolle, neue und spannende Dinge erleben“, verspricht die Direktorin. Wilhelmina sitzt in der ersten Reihe, zwischen den neuen Schulkameraden. Sie knetet ihre Hände und schaut mit ernstem Gesicht auf die Bühne. Als die Dritt- und Viertklässler der Wiesel-Klasse „Dornröschen“ aufführen, vergisst sie sogar zu klatschen. Dann darf sie als neues, stolzes Mitglied der Eichhörnchen-Klasse selbst die Stufen hinaufsteigen.

Einige ihrer Mitschüler kennt Wilhelmina schon aus Kita und Hort. Einer befreundeten Zweitklässlerin drückt sie nach der offiziellen Einschulung ihre Schultüte in die Hände: „Mir ist die zu schwer.“ Beide lachen. Von Nervosität keine Spur mehr. Dann geht es mit der Familie ins Restaurant – und die Fünfjährige darf endlich herausfinden, was ihre Zuckertüte so schwer macht: Bonbons, Schokolade, Kaugummis, eine Puppe und ein Pferdeposter. Anne-Sophie Lang

Anne-Sophie Lang

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