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Friedrichshain: RAW-Tempel macht Zwangspause

Dem legendären Club SO36 wurde vorläufig gekündigt, dem Knaack-Club droht wegen Lärmbelästigung die Schließung und jetzt hat auch noch der RAW- Tempel in Friedrichshain Probleme .

Wegen einer fehlenden Lüftungsanlage darf das Kulturzentrum seit knapp zwei Wochen keine Veranstaltungen mehr in seiner Halle durchführen. Die Bauaufsicht Friedrichshain-Kreuzberg hat dem Betreiberverein RAW Tempel e. V. entsprechende Auflagen erteilt. Normalerweise feiern in der Halle bis zu 400 Menschen.

„Wir gehen davon aus, dass das Bauamt auf massiven Druck des Eigentümers gehandelt hat“, sagte Vorstandsmitglied Udo Glaw dem Tagesspiegel. Der Referent des Bezirksbürgermeisters Franz Schulz (Bündnis 90/Grüne) wies diese Vermutung zurück: „Die Bauaufsicht lässt sich von keinem Akteur beeinflussen.“ Ende 2007 wurde das Gelände überraschend von einer Investorengruppe gekauft. Seither streitet der Verein mit dem Eigentümer um die Mietverträge.

Die 40 000 Euro teure Lüftungsanlage sei bereits bestellt, versichert Glaw. Die Hälfte der Kosten wurde vom Land Berlin und vom Jobcenter übernommen. Bis alles fertig eingebaut ist, könne es aber noch zwei Monate dauern. Bis dahin müssen alle Veranstaltungen in andere Clubs verlegt werden. Dem Verein geht dadurch eine der wichtigsten Einnahmequellen verloren.

Geschlossen sind vorerst auch die Arbeitsräume von Künstlern und Musikern sowie zwei Tonstudios im gleichen Gebäude. Hier bemängelte das Bauamt fehlende Brandschutzvorrichtungen. Fast 80 Personen seien von der Schließung betroffen, sagte RAW-Vorstandsmitglied Kristine Schütt. Nachdem die Mängel behoben wurden, gab es vergangene Woche ein Treffen mit dem Bauamt. „Wir hoffen auf eine schnelle Entscheidung, damit zumindest die Projekträume bald wieder öffnen können“, sagte Schütt.jra

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