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Berlin: Frisch eingetroffen: Weihnachtsgeschenke aus dem Sauerland

Winterberg verschenkte 1000 kleine Bäume am Breitscheidplatz

Bei Spätsommerwetter wurde gestern Nachmittag der von Winterberg im Sauerland gespendete Weihnachtsbaum am Breitscheidplatz festlich beleuchtet. Mehrere hundert Berliner hatten sich an der Gedächtniskirche eingefunden, zumal es nicht nur Lichterglanz, sondern auch Geschenke aus Winterberg gab. Der eigens aus dem Sauerland angereiste Bürgermeister Werner Eickler (CDU) verpasste allerdings den feierlichen Moment, in dem die Lichter angezündet wurden. Er steckte im Stau und traf fünf Minuten später ein.

Als Eickler kam, bedrängte bereits eine große Menschenmenge die von Winterberberger Sponsoren geschickten Weihnachtsmänner und -frauen, die gratis Mini-Bäumchen verteilten. „1000 Tännchen für Berlin“, hieß die Aktion, die Winterberg nach dem Missgeschick mit dem ersten geschenkten Weihnachtsbaum gestartet hatte – um den Sauerland-Tourismus anzukurbeln und um sich für die Mickerfichte zu entschuldigen, die eine Woche nach ihrer Ankunft in Berlin zersägt und durch eine bildschöne Tanne ersetzt wurde. Nun ist der neue Baum mit roten und goldenen Kugeln und reichlich Lichterketten geschmückt, obwohl er das gar nicht nötig gehabt hätte.

Die „1000 Tännchen“ im Topf sahen eher wie Fichten aus, aber das hielt niemanden vom Zugreifen ab. „Ist für den Balkon“, sagten die meisten Leute. Auf den Plätzen zwei und drei folgten „Fensterbank“ und „Mal sehen“; ferner wurden „Garten“, „Hof“ und „Kroatien“ als künftige Standorte genannt. Zu den Bäumchen gab’s Postkarten für ein Gewinnspiel: fünf Wochenendreisen ins Sauerland – einschließlich Weihnachtsbaum zum Mitnehmen. Die Leute klatschten denn auch höflich nach Eicklers fünfminütiger Rede. Nur ein alter Mann mit FDP-Stoffbeutel fand den Lieferwagen mit den Bäumchen nicht und maulte ein wenig vor sich hin.

Ursprünglich hatte es geheißen, dass auch der Sauerländer Friedrich Merz zu dem Festakt erscheinen wolle. Aber der CDU-Finanzexperte ging dann doch lieber in den weniger weihnachtlichen Haushaltsausschuss des Bundestages.

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