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Frist verstrichen: S-Bahn spricht nicht mehr über Fuhrpark

Die Frist ist vorbei – und eine Antwort hat es nicht gegeben. Der Senat wartet noch immer auf eine Auskunft der S-Bahn zu fahrbereiten Zügen.

Am gestrigen Freitag sollte die S-Bahn Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) mitteilen, wie viele Züge das Unternehmen in den nächsten Wochen einsetzen kann, doch die S-Bahn nennt nach Tagesspiegel-Informationen jetzt keine Zahlen mehr. Eine offizielle Mitteilung dazu gab es nicht. Fest steht, dass das Angebot stark eingeschränkt bleibt und der Andrang in den Zügen bereits jetzt mit dem Ferienende und dem schlechter gewordenen Wetter wieder zugenommen hat.

Von ihren im Frühjahr von Bahn-Chef Rüdiger Grube verkündeten Zielen ist die S-Bahn derzeit weit entfernt. Damals wollte die S-Bahn im September 468 ihrer vorhandenen 630 Doppelwagen betriebsbereit gemacht haben; derzeit sind es meist nicht mehr als 416. Die Linien S 45 und S 85 sind nach wie vor komplett eingestellt. Für einen Betrieb nach Fahrplan wären 501 Doppelwagen erforderlich – und selbst die würden weiter nur zu kürzeren Zügen als üblich reichen.

Drohen kann Junge-Reyer der S-Bahn nicht mehr. Auf eine Kündigung des bis 2017 laufenden Vertrages hat der Senat bekanntlich verzichtet, obwohl die S-Bahn, wie berichtet, intern durchaus damit gerechnet hatte. Neue Fahrzeuge sind auch nicht in Sicht. Sie sollen erst bestellt werden, wenn feststeht, wer von Mitte 2017 an den Ring und einige Zulaufstecken betreiben wird. Doch das wird noch dauern.

Erst Ende des Jahres will der Senat entscheiden, welcher Weg eingeschlagen wird: Das Land kann den Betrieb ausschreiben, so dass sich auch Konkurrenten der Bahn bewerben könnten. Es kann den Verkehr auch von der BVG betreiben lassen. Und noch immer geistert im Senat die Idee herum, trotz chronischer Finanznot die S-Bahn zu kaufen, obwohl BahnChef Rüdiger Grube schon mehrfach deutlich gemacht hat, dass der Konzern die S-Bahn auf jeden Fall behalten will.

Solange die S-Bahn ihr vertraglich vereinbartes Angebot nicht erfüllt, kürzt ihr der Senat den Zuschuss. 37 Millionen Euro waren es im vergangenen Jahr, in diesem Jahr rechnet man mit einer ähnlich hohen Summe. Das Geld soll in andere Nahverkehrsprojekte gesteckt werden. Junge-Reyer will nächste Woche einige Projekte nennen.

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