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Motorradfahrer leben gefährlich: Frühling mit Risiko

Es ist jedes Jahr das Gleiche. Es wird wärmer, die Motorradfahrer holen ihre Maschinen aus der Garage – und sofort gibt es den ersten tödlichen Unfall.

Am sonnigen Karfreitag starb der erste Motorradfahrer in diesem Jahr, ein Autofahrer hatte ihn, wie berichtet, auf der Leibnizstraße übersehen. Am Abend lief dann ein unachtsamer Fußgänger Unter den Linden in ein Motorrad. Der Fahrer stürzte und wurde verletzt.

Bei der Polizei gelten Motorradfahrer als eine der sechs Risikogruppen, ebenso wie Radfahrer, Fußgänger, Kinder, Rentner und junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre). 3755 Unfälle gab es im vergangenen Jahr mit Motorradbeteiligung, 1538 wurden vom Motorradfahrer verursacht. Dabei wurden 1658 Fahrer leicht und 325 schwer verletzt. Zehn Motorradfahrer starben. Diese Zahl ist seit den 90er Jahren ziemlich konstant, das Jahr 1999 fällt mit 20 Toten negativ auf, 2001 starben mit sechs die wenigsten Motorradfahrer. Mit Abstand die wichtigste Unfallursache ist nach Angaben der Polizei zu geringer Sicherheitsabstand, an zweiter Stelle steht zu hohes Tempo. Fehler beim Abbiegen und Fahrstreifenwechsel sowie Alkoholeinfluss rangieren in der Statistik mit Abstand dahinter.

Betrachtet man nur die tödlichen Unfälle ergibt sich ein anderes Bild: Fünf – also jeder zweite – der im vergangenen Jahr getöteten Motorradfahrer stürzten ohne Einwirkung anderer Verkehrsteilnehmer, bei einem von ihnen vermutet die Polizei allerdings einen Suizid. Drei Motorradfahrer wurden von Autofahrern übersehen, die beiden anderen übersahen vorfahrtsberechtigte Lastwagen und einen Bus. Und noch etwas ist auffällig: Fünf der Getöteten waren 40 Jahre und älter, vier waren in den Zwanzigern.

Der ADAC forderte gestern Zweirad- und Autofahrer zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf.

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