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Berlin: Fünf Berliner Muslime sitzen im Schloss Charlottenburg mit am Tisch

Wer wird heute in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg die rund 200 000 Berliner Muslime vertreten? Die Liste der Teilnehmer ist überschaubar, die Vertreter tragen recht prominente Namen.

Wer wird heute in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg die rund 200 000 Berliner Muslime vertreten? Die Liste der Teilnehmer ist überschaubar, die Vertreter tragen recht prominente Namen.

Kenan Kolat (47) ist als Geschäftsführer des liberalen Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg (TBB). Der TBB, gegründet 1991 als Bund der Einwanderer aus der Türkei in Berlin wurde 1995 zum Türkischen Bund. Der Dachverband hat in Berlin 21 Mitgliedsorganisationen. Seit Oktober 2005 ist Kolat auch Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD). Die Dachorganisation repräsentiert 200 Einzelvereine und sieht sich als Interessenvertreter der 2,3 Millionen Türken und türkisch-stämmigen Menschen in Deutschland.

Der Deutsch-Libanese Badr Mohammed (40) lebt bereits seit 30 Jahren in der Stadt. Der SPD-Politiker, der gerade erneut in die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg gewählt wurde, ist der migrantenpolitische Sprecher seiner Partei in diesem Bezirk. Er kam 1976 mit seiner Mutter und neun Geschwistern als Bürgerkriegsflüchtling nach Berlin. Heute wird auch er im Schloss Charlottenburg sprechen.

Die Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek (49), die den Groll vieler Türken auf sich zog, nachdem ihr Werk „Die fremde Braut“ herauskam, ist erst vor einem Jahr aus Berlin nach Hamburg gezogen. Doch auch sie kann als Berlinerin gelten. Ihre erste Untersuchung zum Thema Kopftuch hat sie 1995 in der Hector-Petersen- Oberschule in Kreuzberg durchgeführt. Für ihr Werk „Die verlorenen Söhne“ befragte sie türkische Gefängnisinsassen in Hamburg und Berlin.

Die Rechtsanwältin Seyran Ates (43) ist vor allem durch ihr Engagement gegen Zwangsehen eine der prominentesten Anwältinnen in Berlin. Im März 2004 bekam sie den Frauenpreis des Berliner Senats. Die gebürtige Türkin lebt seit ihrem sechsten Lebensjahr in Berlin. Bekannt wurde sie auch durch ihre Autobiografie „Große Reise ins Feuer“.

Der Deutsch-Afghane Walid Nakschbandi (36), geboren 1968 in Afghanistans Hauptstadt Kabul, ist Geschäftsführer der Berliner AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion. Als TV-Produzent ist er unter anderem für „Zeit TV“ verantwortlich. suz.

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