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Berlin: Fürs Leben lernen

VON TAG ZU TAG wundert sich über die Gewissheiten des Schulsenators In der Schule lernen die Kinder fürs Leben. Vielleicht lernen sie auch, auf das zu hören, was Politiker sagen.

VON TAG ZU TAG

wundert sich

über die Gewissheiten des Schulsenators

In der Schule lernen die Kinder fürs Leben. Vielleicht lernen sie auch, auf das zu hören, was Politiker sagen. Beispielsweise Bildungssenator Klaus Böger. Das Schuljahr ist gut vorbereitet, sagte er am Ende der Sommerferien. Die Versorgung mit Schulbüchern, an deren Kauf sich Eltern erstmals beteiligen müssen, sei sichergestellt. Einige Schulen haben Böger dabei wohl nicht richtig zugehört. Etwa die Lehrer eines Charlottenburger Gymnasiums. Unter anderem sei ein Englischbuch anzuschaffen, teilten die den Eltern mit. Für 25 Euro. Die Eltern bestellten und kauften. Halt, alles zurück, hieß es wenig später: In der Schule seien die gewünschten Bücher in ausreichender Zahl vorhanden. Die Eltern, die das bestellte Buch bereits abgeholt hatten, ärgerten sich. Bei anderen Eltern, die flugs die Bestellung stornierten, ärgerten sich die Buchhändler. Wenige Tage danach: Mitteilung der Schule, das Englischbuch sei doch anzuschaffen – die vorhandenen Bücher würden für bedürftige Schüler benötigt. Peinlicher Anruf beim Buchhändler: Stornierung der Stornierung. Dienstagabend: Anruf aus der Schule. Bitte das Buch nicht kaufen. Jetzt wäre wieder ein Anruf beim Buchhändler fällig. Oder lieber noch warten? Der Englisch-Unterricht in der Schule läuft übrigens seit zweieinhalb Wochen ungestört, auch ohne Bücher. Was uns das lehrt? Gestern hat Bildungssenator Böger gesagt, er erwarte nicht, dass es durch die Erhöhung der Gebühren „zu einer Flucht aus den Kitas kommt“.

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