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Berlin: Fußgängers Zone

Endgültig: Das Brandenburger Tor bleibt für Autos dicht

Nach langem Für und Wider ist es nun amtlich. Durch das Brandenburger Tor werden keine Autos mehr fahren, auch keine Taxis und Busse. Das Tor darf nur noch von Fußgängern und Radfahrern passiert werden. Und den Pariser Platz dürfen Autos nur als Anlieger befahren. So beschloss es am Dienstag erwartungsgemäß einvernehmlich der Senat.

Damit bleibt es bei der Sperrung, wie sie schon seit Mai gilt. Damals wurde das Tor im Zuge der Sanierungsarbeiten und der Pflasterarbeiten am Pariser Platz dicht gemacht. Allerdings hatte der Senat im August noch auf Betreiben von Verkehrssenator Strieder beschlossen, das Tor nach Abschluss der Restaurierung für Busse und Taxis zu öffnen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit war zu dieser Zeit schon für die komplette Sperrung für den gesamten motorisierten Verkehr. Jetzt begründet Strieder seinen Sinneswandel mit der „strahlenden Schönheit des nationalen Denkmals und der Ästhetik des Pariser Platzes“. Spätestens seit dem 3. Oktober, als das Tor mit großem Spektakel enthüllt worden war, sei ihm klar geworden, dass die Menschen diesen Ort nur genießen können, wenn er weitestgehend vom motorisierten Verkehr frei gehalten wird. Ihn habe die „Empathie“ überrascht, mit der sich die Berliner und Gäste der Stadt den Platz als Ort des Flanierens und Verweilens erobert hätten.

Sein ursprüngliches Plädoyer, für Busse und Taxis eine Ausnahme zu machen, begründete er damit, dass er eine „neue ideologische Diskussion“ verhindern wollte. Diese ideologische Begründung, das Tor als Ost-West-Achse zu nutzen, sei aber gegenstandslos, da während der Zeit der Sperrung die befürchteten Verkehrsstaus ausgeblieben sind.

Im Gegenteil erhofft sich der Verkehrssenator durch die Umfahrung sogar einen reibungsloseren Verkehrsfluss zwischen Straße des 17. Juni, Scheidemann-, Ebert- und Behrenstraße, da der Querverkehr aus dem Brandenburger Tor in diese Straßen entfällt. Zu den jahrelangen Forderungen nach Entlastungen durch die Verlängerung der Französischen Straße bis zur Ebertstraße sagte Strieder, der Senat halte an diesem Ziel fest. „Man braucht die Durchbindung der Französischen Straße aber nicht aktuell“, meinte er mit Blick auf die Finanznot. Man müsse die Investition nicht schon 2003 oder 2004 tätigen.

Das Durchfahrverbot für Autos aller Art wird nun in den nächsten zwei bis drei Wochen durch Verkehrsschilder und, so Strieder, „zierliche Poller“ gekennzeichnet. Solche Barrieren müssten sicherheitshalber sein. In der Mitte jedes Tor-Durchganges werden grün gestrichene Metall-Pföstchen aufgestellt. Strieder nannte eine Höhe von 80 bis 100 Zentimetern und einen Durchmesser von 15 bis 20 Zentimetern. Im Frühjahr soll der Pariser Platz auch Bänke zum Ausruhen erhalten, „entlang den Blumenrabatten“.

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