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Gedenkstätte: Holocaust-Mahnmal als Toilette missbraucht

Das Holocaust-Mahnmal ist vor allem in den ersten Monaten nach der Eröffnung im Mai 2005 von vielen Touristen, Passanten und Besuchern als Toilette missbraucht worden.

Berlin - Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hat diese Entwürdigung des Mahnmals der Öffentlichkeit jedoch bislang bewusst verschwiegen, berichtet die "Berliner Zeitung". Dass zwischen den Stelen des 19.000 Quadratmeter großen Areals in Mitte "massiv uriniert" wurde, ist laut Zeitung erst jetzt als Randnotiz eines Berichts von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) an den Bundestags-Haushaltsausschuss bekannt geworden.

In dem Bericht werde eingeräumt, dass das Urinieren am nationalen Erinnerungsort von der Stiftung "nicht öffentlich problematisiert" worden sei. Uwe Neumärker, Geschäftsführer der Stiftung, sagte der Zeitung: Das Problem sei seinerzeit nicht öffentlich gemacht worden, um zu verhindern, dass andere Besucher dem schlechten Beispiel folgen. Nach der Eröffnung der provisorischen Verkaufspavillons und der Toiletten habe sich das Problem "im und am Stelenfeld deutlich entschärft".

Während der Fußball-Weltmeisterschaft sei jedoch noch einmal vermehrt zwischen den 2.711 Stelen uriniert worden, berichtete Neumärker. Er forderte, die provisorischen Holzpavillons neben dem Mahnmalsgelände nach 2008 durch feste Servicebauten mit Toiletten zu ersetzen. 2008 läuft die Genehmigung für die derzeitigen Holzbauten aus. (tso/ddp)

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