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Gedenkveranstaltung: Berliner erinnern an Pogromnacht 1938

Mit zahlreichen Veranstaltungen gedenken die Berliner der Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938, in der Juden von Nationalsozialisten überfallen wurden.

Berlin - Damals waren in Berlin wie in ganz Deutschland Synagogen von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt und Geschäfte von Juden geplündert worden. Tausende jüdische Bürger wurden gedemütigt, von den Nazis verschleppt und ermordet. "Es brennt, Brider, es brennt" heißt die Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde (18 Uhr) anlässlich des 68. Jahrestages der Ereignisse. Im Gemeindehaus in der Fasanenstraße begrüßt der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gideon Joffe neben Gemeindemitgliedern auch Vertreter des Landes Berlin. Das Gebet spricht Rabbiner Yitzhak Ehrenberg.

Mit einem Schweigemarsch zum Gleis 17 im Bahnhof Grunewald (16:30 Uhr) ehren Berliner Schüler gemeinsam mit Staatssekretär Thomas Härtel die mehr als 50.000 ermordeten Juden Berlins. Gleis 17 war der Abfahrtsort der Deportationszüge des NS-Regimes, die Männer, Frauen und Kinder in die Ghettos und Vernichtungslager brachten.

Schweigemarsch und Demonstration

Der Chef der Staatskanzlei, André Schmitz, enthüllt eine Gedenktafel in Wilmersdorf (10 Uhr). Sie erinnert an dem Haus Westfälische Straße 64 an Margarethe Sommer und ihren späterer Mann Otto Ostrowski. Beide versteckten in den Jahren des Hitler-Regimes die jüdische Autorin Inge Deutschkron und deren Mutter in ihrer Papierhandlung und Leihbücherei und retteten sie so vor den Nazis. Mit der heute 84-jährigen Inge Deutschkron gibt es eine Lesung.

Die Grünen-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung Mitte lädt zur Gedenkkundgebung am Mahnmal für die ehemalige Synagoge in der Levetzowstraße in Moabit. Der Zeitzeuge Hellmut Stern wird von seiner Kindheit und Jugend sowie seiner Flucht nach der Pogromnacht ins chinesische Schanghai berichten. Danach ist eine Demonstration zum Deportationsmahnmal auf der Putlitzbrücke vorgesehen. (tso/ddp)

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