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Berlin: Genau so anders

Der Mann trainiert seine Richtlinienkompetenz. Jetzt hat Klaus Wowereit im Streit mit seinem Herausforderer Friedbert Pflüger festgestellt: Wenn Angela Merkel den Flughafen Tempelhof offen halten wolle – bitte sehr.

Der Mann trainiert seine Richtlinienkompetenz. Jetzt hat Klaus Wowereit im Streit mit seinem Herausforderer Friedbert Pflüger festgestellt: Wenn Angela Merkel den Flughafen Tempelhof offen halten wolle – bitte sehr. Dann möge sie der Anregung auch Ankündigungen folgen lassen, etwa die, mit der Flugbereitschaft der Bundesregierung von Köln nach Berlin umzuziehen. Daran zeigt sich wieder Wowereits Talent zur Doppeldeutigkeit, wenn er weiß, dass ihm Eindeutigkeit nichts nutzt.

Der SPD-Spitzenkandidat hat längst mitbekommen, dass die Schließung des Flughafens Tempelhof sogar bei seiner Wählerklientel nicht nur gut ankommt. Da ist es nicht falsch, die Dinge ein wenig offen zu halten und den Eindruck zu schaffen, für die Entscheidungen seien andere zuständig. Wowereit ist mit dieser wahlkampf-festen Dialektik aber voll auf Augenhöhe mit Frau Bundeskanzler. Sie lässt ausrichten, ihre Tempelhof-Apotheose habe sie nicht als Bundeskanzlerin, sondern als Parteichefin ausgesprochen. Na, dann ist Wumm dahinter.

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