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Berlin: Gerechtigkeit für alle

VON TAG ZU TAG Werner van Bebber sieht vor lauter Demonstrationen den Sinn nicht Das Leben ist ungerecht. Nehmen wir die Zirkusdirektoren.

VON TAG ZU TAG

Werner van Bebber sieht vor lauter Demonstrationen den Sinn nicht

Das Leben ist ungerecht. Nehmen wir die Zirkusdirektoren. Die halten es für gerechtfertigt, eine Großstadt im Berufsverkehr lahm zu legen. Der Bundesrat will die Haltung von Wildtieren im Zirkus verbieten – was verstehen kann, wer es mit Tieren gut meint. Also tuckern die Zirkusdirektoren mit Zugmaschinen und Hängern extra langsam quer durch die Stadt und reden vom Berufsverbot für Tierlehrer. Wer im Stau steht, darf über die Frage nachsinnen, ob ihn das Schicksal von Zirkusdirektoren und Tierlehrern etwas angeht und wenn ja, was. Die Studenten der TU protestieren weiterhin aktionistisch. Weil das noch nicht reicht, demonstrieren Polizisten und Feuerwehrleute auf dem Wittenbergplatz gegen die Sparvorgaben des Senats. Viele werden die Polizisten und Feuerwehrleute etwas besser verstehen als die Studenten und die noch eher als die Zirkusdirektoren und sich trotzdem fragen, ob man, um Gerechtigkeit zu fordern, unbedingt im Berufsverkehr die Stadt lahm legen muss. Die Tierschützer haben erklärt, sie hätten für den Protest der Zirkusdirektoren kein Verständnis. Das haben sie ganz ohne Demo klargemacht.

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