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Gerichtsentscheidung: Schüler müssen Matheprüfung wiederholen

Die Gegner der Matheprüfungs-Wiederholung sind auch vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert. Die Kammer bestätigte am Freitag, dass die Anordnung des Senats rechtmäßig sei. Nun müssen am Montag 28.000 Zehntklässler die Klausur noch einmal schreiben.

Die Gegner der Wiederholung der zentralen Mathematikprüfung des Mittleren Schulabschlusses (MSA) sind mit einer Beschwerde gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin gescheitert. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg bestätigte am Freitag in Berlin, dass die Wiederholungsprüfung durch die Senatsbildungsverwaltung wirksam angeordnet worden sei.

Das Gericht begründete die Entscheidung damit, dass das Prüfungsverfahren nicht ordnungsgemäß abgelaufen sei, weil "eine nicht feststellbare Anzahl" von Schülern die Mathematikaufgaben schon vorab gekannt habe. Die erbrachten Prüfungsleistungen seien mit Anordnung der Wiederholungsprüfung ungültig. Ein individueller Prüfungsverstoß müsse hierfür nicht gegeben sein, heißt es in dem Beschluss weiter.

Das Berliner Verwaltungsgericht hatte am Donnerstag die Eilanträge einer Realschülerin und eines Schülers einer Gesamtschule zurückgewiesen. Die Jugendlichen wollten per einstweiliger Verfügung erreichen, dass die am Mittwoch vergangener Woche abgelegte Mathematikprüfung bewertet wird und nicht wiederholt werden muss. Der Test soll am Montag neu geschrieben werden. Betroffen sind rund 28.000 Berliner Schüler an 346 Schulen.

Zöllner: Einzige gerechte Lösung

Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) verteidigte am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin" das Nachschreiben als "die einzige Möglichkeit, Chancengleichheit und Gerechtigkeit walten zu lassen". Schließlich verlange "die Größenordnung, in der das stattgefunden hat, solch eine ungewöhnliche Maßnahme". Der Senatsbildungsverwaltung liegen Anhaltspunkte vor, dass an 87 Schulen in Berlin die Prüfungsfragen und -antworten vorab bekannt waren. Noch sei unklar, wer dafür verantwortlich ist, sagte Zöllner.

Um ähnliche Fälle in Zukunft zu verhindern, erwägt der Bildungssenator nun eine zeitnähere Auslieferung der Klausuren an die Schulen. "Wir werden versuchen, alle möglichen Schwachstellen abzusichern, dass das nicht wieder vorkommt." (peg/ddp)

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