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Berlin: Geschäfte machen um jeden Preis

Berliner Bank und Bankgesellschaft nahmen Kreditrisiken in Kauf

Um das Wachstum ihres Kreditinstitutes anzukurbeln, waren die Vorstände der Berliner Bank bereits Anfang der 90er Jahre bereit, hohe Risiken einzugehen. Dies sagte Klaus Hansen vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Bankenaffäre. Hansen war bis zum Jahr 2000 Bereichsleiter Finanzierung bei der Bankgesellschaft und ist heute zuständig für die Sanierung von Immobilientöchtern des Konzerns. Hansen zufolge trugen faule Immobilienkredite jedoch nur unmaßgeblich zur Schieflage der Berliner Bank im Jahre 1996 bei, die die Gründung der Bankgesellschaft nach sich zog. Die nur fünf Jahre später folgende Schieflage des ganzen Konzerns Bankgesellschaft, zu der die Berliner Bank zählt, war ebenfalls auf eine „ungesunde“, riskante Geschäftspolitik zurückzuführen. Dies sagte der Mitarbeiter des Konzerns HansJoachim Härtling. Während das Kundengeschäft insgesamt rückläufig gewesen sei, habe man das Geschäft mit eigenen Immobilienfonds ausgeweitet, „um Geld zu verdienen“. Doch die Fonds waren riskant, und so geriet die Bankgesellschaft in Not und musste mit Kapitalspritzen und Bürgschaften im Wert von 21,7 Milliarden Euro vom Land gestützt werden. Die Ausweitung der Fondsgeschäfte durch die Immobilientöchter gelang Ausschussmitgliedern zufolge durch tatkräftige Unterstützung von Teilinstituten der Bankgesellschaft: Allein die Berliner Bank habe den Immobilientöchtern eine grundsätzliche Kreditlinie in Höhe von 1,3 Milliarden Mark eingeräumt. ball

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