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Berlin: Gescheiterte Flugzeugentführung: Luftpirat wollte Aero-Lloyd-Flug nach Tunesien entführen

Der 55-jährige Tunesier, der am Sonnabend die Cockpit-Besatzung des Aero-Lloyd-Fluges Sizilien-Tegel angegriffen hat, plante ursprünglich, die Maschine in seine Heimat zu entführen. Dies geht aus einem an Bord des Flugzeugs gefundenen Zettel hervor.

Der 55-jährige Tunesier, der am Sonnabend die Cockpit-Besatzung des Aero-Lloyd-Fluges Sizilien-Tegel angegriffen hat, plante ursprünglich, die Maschine in seine Heimat zu entführen. Dies geht aus einem an Bord des Flugzeugs gefundenen Zettel hervor. Angeblich wollte er nach der Landung ein Gespräch mit dem Staatspräsidenten des nordafrikanischen Landes erzwingen. Wie berichtet, überwältigten Passagiere und Besatzungsmitglieder den Mann.

Der Kapitän des Fluges YP 6387 landete in Neapel und übergab den gescheiterten Luftpiraten der Polizei. Während des Zwischenstopps wurden auch die Passagiere psychologisch betreut. Erst kurz nach 18 Uhr landete der mit 204 Fluggästen und neun Besatzungsmitgliedern fast ausgebuchte Airbus 321 in Tegel. Inzwischen ermittelt auch die Berliner Staatsanwaltschaft.

Der Täter hatte mit einer Bombe gedroht. Die angeblichen Dynamitstangen entpuppten sich nach seiner Überwältigung allerdings als Attrappen aus Wachs. Dennoch ist ungeklärt, wie diese in Catania (Sizilien) unbemerkt an Bord gebracht werden konnten: "Da werden sich die Italiener in Sizilien wohl noch einige Fragen gefallen lassen müssen", sagte gestern ein Berliner Ermittler. Der Luftpirat hatte außerdem eine Spielzeugpistole sowie ein Klappmesser mit einer etwa 14 bis 15 Zentimeter langen Klinge bei sich. Normalerweise werden solche Gegenstände bei den Kontrollen beim Einchecken eingezogen.

weso

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