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Berlin: Geschichtsstunde auf Belgisch

Eine aufwändige Ausstellung widmet sich der Historie des Nachbarlandes

Eine Botschaft ist kein Museum – mit Ausnahme derjenigen Belgiens in diesen Tagen. Botschafter Lode Willems begeht an diesem Freitag den Nationalfeiertag seines Landes, den „Tag des Königs“, im Roten Rathaus, weil seine Botschaft in der Jägerstraße seit bald zwei Monaten mehr einer Ausstellung ähnelt als einem Amtsgebäude.

Sie gilt eben dem König, dem der Nationalfeiertag gewidmet ist, König Leopold I., und erzählt die erstaunliche Geschichte, wie der belgische Staat vor 175 Jahren gegründet wurde. Genauer: Wie eine Revolution sich erst eine Regierung und eine Verfassung gab, um sich dann einen König zu suchen, der beides gegen den Argwohn der monarchischen Großmächte Europas absicherte.

Die Ausstellungsarchitektin Simone Schmaus hat dem Gebäude, das aus einem Plattenbau entstanden ist, elegante Schauräume eingefügt. Die Belgier haben Gemälde, Dokumente, zeitgenössische Karikaturen herbeigeschafft. Beides fügt sich zu einem hellem, sinnlich ansprechenden Geschichtsbild, an dem man auch etwas lernen kann – über einen europäischen Nachbarn und einen geglückten historischen Umbruch. Eine solche Präsentation hat es im Ausland noch nicht gegeben. Selbst in Belgien ist zum Jubiläum nichts Vergleichbares zu sehen.

Bis zum 2. Dezember ist der museale Zwischenakt in der Jägerstraße noch zu besichtigen. Von 10 bis 17 Uhr – täglich, denn die Botschaft verblüfft mit Wochenend- und Montags-Öffnung. Rdh.

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