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Berlin: Gesucht: Der beste Bezirk für Unternehmer und Investoren Wirtschaftskammern starten Umfrage zum Service der Behörden. Wo wird geholfen,

wo wird blockiert?

Mit einer gemeinsamen Aktion wollen die Berliner Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und der Tagesspiegel die Hauptstadt zu einer wirtschaftsfreundlicheren Metropole machen. Durch eine Befragung Berliner Unternehmer soll der Bezirk mit dem besten Service ermittelt werden.

„Eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung ist für die Betriebe und für die Attraktivität Berlins als Wirtschaftsstandort unerlässlich“, begründete Stephan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer Berlin, die Umfrage. IHK-Präsident Eric Schweitzer hofft, „dass sich Bezirke, die keine gute Beurteilung bekommen, an den Umfragesiegern orientieren.“ Manche Behörden hätten durchaus Vorbildfunktion.

Umfragebögen erhalten Unternehmer auf der Website des Tagesspiegels, von der IHK oder der Handwerkskammer. Abgefragt wird, wie zufrieden Unternehmer mit ihrer Bezirksverwaltung sind. Die Fragen zielen auf die Bearbeitungsgeschwindigkeit von Anträgen und die Service-Orientierung der Mitarbeiter. Der Tagesspiegel wird regelmäßig über die Ergebnisse berichten.

Die Wirtschaftskammern registrieren schon jetzt viele Beschwerden von Mitgliedern. Oft geht es um Baugenehmigungen: „Manche Verfahren ziehen sich ohne erkennbaren Grund über Monate hin“, sagte IHK-Sprecher Stefan Siebner. Auch in der Gastronomie klagen viele Unternehmer über bürokratische Auflagen: In manchen Bezirken muss jeder Weihnachtsbaum genehmigt werden. Für die Lichterkette wird eine Gebühr erhoben.

„In vielen Behörden werden Unternehmer, die Arbeitsplätze schaffen wollen, zu Bittstellern“, klagt Wilhelm Lutz, Vorsitzender des Unternehmerverbandes Berlin. Manche Beamte hätten ein „mittelalterliches Dienstverständnis“. „Leider lassen zu viele Unternehmer diese Schikanen schweigend über sich ergehen.“

Die Wirtschaftsbehörde des Berliner Senats hat die Bedeutung einer effektiven Bezirksverwaltung erkannt. „Leider klagen Unternehmer oft zu Recht über mangelnde Service-Orientierung“, sagt Christoph Lang, Sprecher von Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS). Im vergangenen Jahr hat der Senat dafür die „Zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für Unternehmen“ (ZAK) gegründet. Die ZAK könne zwar keine Entscheidungen fällen, für die Bezirksbehörden zuständig seien, sagte Leiterin Heidrun Rhode-Mühlenhoff. „Aber wir können Missverständnisse und Schwierigkeiten zwischen Behörden und Firmen aus dem Weg räumen. Manchmal reicht ein Anruf aus, damit eine Genehmigung erteilt wird.“

Umfragebögen gibt es bei IHK, Handwerkskammer und im Internet unter:

www.tagesspiegel.de/bezirksumfrage

Zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für Unternehmen: 030-9013-7601 (Mehr auf Seite 18).

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