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Gesundheit: Ambrosia: Allergiker-Schreck breitet sich aus

Die Pollen der Ambrosia-Pflanze gefährden Allergiker in Berlin. Wissenschaftler fordern die Regierung auf möglichst schnell Gegenmaßnahmen zu treffen, bevor das Kraut in Deutschland heimisch wird.

Der Volksmund nennt es "Allergiker-Schreck": Das Kraut Ambrosia ist mit dem stärksten aller bekannten Pollenallergene ausgestattet und quält damit jeden, der zu Heuschnupfen neigt. Die steigenden Temperaturen sind nach Angaben des Meterologen Thomas Dümmel von der Freien Universität Berlin für die stetige Ausbreitung der nordamerikanischen Pflanze auch in Deutschland verantwortlich. Die Bedingungen hier seien hervorragend für das "Beifußblättrige Traubenkraut", das zum Dank die Allergiker auch noch mit einer besonders langen Blühzeit von Juli bis Oktober erfreut.

Vor allem im Süden und Südwesten, aber auch in Berlin und Brandenburg fühlt sich die Pflanze inzwischen zu Hause und breitet sich immer weiter aus. Bereits am Mittwoch warnte das brandenburgische Umweltministerium vor den aggressiven Pollen, die neben Allergien auch Asthma auslösen können. Bei empfindlichen Menschen kann es allein bei Berührung zu Hautreaktionen kommen. Nach Angaben des Ministeriums sollte man die Pflanze zum Beginn der Blüte im Hausmüll entsorgen und dabei Handschuhe tragen.

Sofortmaßnahmen notwendig

Das geht den Wissenschaftlern jedoch nicht weit genug, schnelle Gegenmaßnahmen seien vonnöten. "Noch ist es nicht zu spät", betont Dümmel. Andere Länder in Europa wie die Schweiz seien da schon viel weiter. Dort gibt es eine Melde- und Bekämpfungspflicht, sowie die Verpflichtung von Ambrosia verunreinigte Futtermittel aus Osteuropa zu reinigen. Solche Maßnahmen fehlten in Deutschland, bemerkt der Experte kritisch. Nur, wenn man schnell handeln würde, könnte man ein Heimisch werden der Ambrosia in Deutschland verhindern. Allergiker würden sicher etwas freier aufatmen.

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