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Berlin: Gewerkschaft fordert Senat auf, ältere Lehrer zu entlasten

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nimmt einen neuen Anlauf, um eine Arbeitsentlastung für ältere Lehrer zu erreichen. Nach der Schlappe vom letzten Herbst, als ein Streik mangels Unterstützung durch die Basis abgesagt werden musste, sollen jetzt bei der Mobilisierung keine Fehler gemacht werden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nimmt einen neuen Anlauf, um eine Arbeitsentlastung für ältere Lehrer zu erreichen. Nach der Schlappe vom letzten Herbst, als ein Streik mangels Unterstützung durch die Basis abgesagt werden musste, sollen jetzt bei der Mobilisierung keine Fehler gemacht werden. Deshalb wird Junglehrer-Initiative „Bildet Berlin!“ mit ins Boot geholt, die bei einer gemeinsamen Kundgebung am 7. Juni ihr Klientel ebenfalls mobilisieren soll. In dieser Formation wollen die Pädagogen vor der Bildungsverwaltung für bessere Arbeitsbedingungen protestieren und auf die Folgen des Lehrermangels hinweisen.

Neuen Schwung hat das Thema durch die Koalitionsvereinbarung bekommen. SPD und CDU hatten sich darauf verständigt, dass die Arbeitszeitkonten der Lehrer abgebaut werden sollen. Auf diesen Konten befinden sich die Überstunden, die die Lehrer infolge der Sparpolitik des vorletzten Senats anhäufen mussten. Konkret geht es jetzt um die Frage, auf welche Weise diese Konten leerzuräumen sind.

Die Gewerkschafter schlagen vor, dass ältere Lehrer diese Stunden abbummeln können, damit sie wöchentlich weniger unterrichten müssen als die Jüngeren, was bundesweit ohnehin üblich ist und auch in Berlin bis zu einer Sparrunde im Jahr 2002 galt. Die Bildungsverwaltung möchte die Koalitionsvereinbarung nutzen, um diese umstrittene Entscheidung von 2002 – die Zeit der Senatoren Sarrazin und Böger – zurückzudrehen, hat aber dem Vernehmen nach noch keine Zustimmung der Finanzverwaltung. Der GEW fällt somit die Rolle zu, die Meinungsbildung im Senat zu beeinflussen, weshalb sie eine große Beteiligung bei den geplanten Protestveranstaltungen braucht.

Unabhängig davon soll eine Mitarbeiterbefragung Aufschluss über die Belastungssituation der Lehrer geben (wir berichteten). Als Beispielbezirk dient Mitte, wie Beate Stoffers, Sprecherin der Bildungsverwaltung mitteilte. Auslöser für die aufwändige Befragung ist die hohe Zahl von über 1550 dauerkranken Lehrern. sve

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