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Berlin: Gezeichnet

Von Annette Kögel Außergewöhnliche Zeiten entschuldigen außergewöhnliches Vokabular. Konservative Bundestagswähler mögen verzeihen, aber diese Aufschrift auf dem CDU-Plakat fällt jedem ins Auge.

Von Annette Kögel

Außergewöhnliche Zeiten entschuldigen außergewöhnliches Vokabular. Konservative Bundestagswähler mögen verzeihen, aber diese Aufschrift auf dem CDU-Plakat fällt jedem ins Auge. Also. Stoiber schaut auf Merkel, und ein Hallodri hat den beiden eine Sprechblase gemalt: Edmund: „F... ?“ Darauf Angela: „Nö.“

Ob pubertäre Anwandlungen oder pfiffiges Frisieren: Parteienplakate provozieren das Wahlvolk. Eine gewisse linke Zeitschrift hat sogar schon Anleitungen veröffentlicht für den Gebrauch eines Hakens, der mit einem zerstörerischen Ritsch durch die PR-Pappe wieder freie Sicht auf Verkehrskreuzung und Abbiegespur ermöglicht.

Damit dieses Ding nicht massenweise gebraucht wird, hat sich SPD-Kandidat Eckhardt Barthel jetzt etwas einfallen lassen. Angriff ist die beste Verteidigung, dachte sich der Mann mit dem flotten Seitenscheitel, und lädt nächste Woche dazu ein, sein Konterfei auf Stelltafeln in Tempelhof-Schöneberg ganz offiziell zu bearbeiten. Interessenten melden sich unter 236 384 90 - die Kunstwerke werden dann sogar von einer Jury bewertet. Warum nicht gleich eine Kiste Malstifte neben jedes Poster stellen? Oder künftig überall weiße Tafeln postieren, nur mit Nummern – fürs Plakat-Malen nach Zahlen. Politiker sind mitunter wirklich gezeichnet.

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