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Berlin: Gleise ohne Straßenbahn

Senat fährt den Ausbau der Tram noch weiter zurück

Der Senat fährt nach Informationen des Tagesspiegels den StraßenbahnAusbau weiter zurück. Danach wird die geplante Verbindung von der Eberswalder über die Bernauer Straße und zum Nordbahnhof nicht gebaut. Dadurch können an der Bernauer Straße 163 kranke Bäume, die im Zuge der Arbeiten für die Straßenbahn gefällt werden sollten, vorläufig stehen bleiben. Zwar wurden die Anwohner in den vergangenen Tagen schriftlich über einen bevorstehenden Kahlschlag informiert, doch dies war eine Panne in der Verwaltung. Die kranken Bäume können nun drei bis fünf Jahre stehen bleiben.

So gut wie beschlossen ist auch der Verzicht auf die Verlängerung der Tram-Gleise vom Alexanderplatz über die Leipziger Straße zum Kulturforum, für die Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) sogar schon ohne Genehmigungsbeschluss vor dem Bundesratsgebäude Gleise legen ließ. Berlin könne sich den Straßenbahn-Bau nicht leisten, heißt es zur Begründung. Ob es zur Realisierung der Pläne Geld vom Bund geben würde, ist ungewiss. Gefördert werden sollen nur Strecken auf einer eigenen Trasse. Die Neubaupläne sehen aber zum großen Teil Gleise auf Straßen vor.

Weitergebaut wird die Verbindung vom Prenzlauer Tor über den Alexanderplatz bis vor das Rote Rathaus. Und für die Strecke von der Chausseestraße über die Invalidenstraße zum Lehrter Bahnhof soll in den nächsten Wochen das Genehmigungsverfahren beginnen. Sie soll den künftigen Hauptbahnhof wenigstens auch ans Straßenbahnnetz anschließen, nachdem die U-Bahn-Verbindung vom Bahnhof zum Alexanderplatz gestrichen worden war. Den Verzicht auf den Straßenbahn-Ausbau bezeichnete der grüne Verkehrspolitiker Michael Cramer als „verkehrspolitischen Offenbarungseid des rot-rot Senats“, der damit noch hinter die Pläne der Großen Koalition zurückfalle. kt

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