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Vorn nur Ausstieg! Die Kanzlerin sollte häufiger BVG fahren.

© dpa

Glosse zur Kanzlerin bei der BVG: Angela Merkel und der Mutti-Sitz

Eine Runde im BVG-Bus, dann ein Fototermin mit den Auszubildenden: Angela Merkel hat die BVG besucht. Unser Autor Bernd Matthies lenkt seine Glosse durch den AB-Bereich.

Angela Merkel ist die mächtigste Frau der Welt. Hört man, und vermutlich stimmt es ja sogar. Aber was bedeutet das schon? Wenn sie beispielsweise einen BVG-Bus durch Berlin lenken wollte, was viele relativ ohnmächtige Frauen schon tun, dann ginge das nur mit allerhand Klonk und Knirsch und Rumms, also überhaupt nicht. Zumal ihre Politik sich ja gerade durch die kategorische Abwesenheit von Klonk, Knirsch und Rumms auszeichnet.

Also hat sie sich einfach nur im Bus von einem Azubi herumfahren lassen, neugierig blickend vom Mutter-mit-Kind-Sitz, bescheiden wie der Papst im Peugeot. Es ging um den Integrationsgipfel, der sich in der BVG-Lehrwerkstatt mit Azubis aus wer weiß wie viel Ländern natürlich angemessen vorbereiten lässt. Der PR-Profi nennt das eine Win-win-Situation: Die Kanzlerin kriegt, wie hier zu sehen ist, ein paar hübsche Fotos, die sie als volksnah und wissbegierig zeigen, die BVG wird in positivem Zusammenhang genannt, und die Azubis hatten zumindest Spaß. Die Merkel, echt mal!

Ach, noch eine Erkenntnis: „Wir haben darüber gesprochen, wie wichtig Berufsberatung ist“, sagte die Kanzlerin hinterher, „da sollten wir noch mehr machen.” Obwohl: Hätte ein Berufsberater der jungen Angela Merkel ausgerechnet den Beruf der Kanzlerin angetragen? Oder aus ihr doch eher eine solide Berliner Busfahrerin gemacht?

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