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Berlin: „Gott ist größer als der Senat“

Demonstranten fordern freie Wahl zwischen Werte- und Religionsunterricht

Mehrere tausend Eltern, Schüler und Lehrer haben gestern gegen die Senatspläne für einen verpflichtenden Werteunterricht protestiert. Vor dem Roten Rathaus übergaben sie 55 000 Unterschriften an Bildungsstaatssekretär Thomas Härtel. Als dieser für den Senat sprechen wollte, gingen seine Worte im Pfeifkonzert unter.

Bereits am späten Nachmittag hatten sich die Protestler zu einer ökumenischen Andacht in der überfüllten St. HedwigsKathedrale versammelt. Kardinal Georg Sterzinsky beklagte, die Senatspläne gefährdeten den Fortbestand des Religionsunterrichts. Der evangelische Landesbischof Wolfgang Huber forderte eine Wahlmöglichkeit zwischen den Fächern Ethik und Religion: „Das wäre ein Segen für Berlin.“ So sahen es auch die Schüler – viele hatten Sprüche wie „Ich liebe Reli“ oder „Gott ist größer als der Berliner Senat“ auf Transparente gemalt.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bekräftigte unterdessen, dass der Senat trotz der massiven Kritik an der Einführung des Wertefachs festhalten werde. Es sei das „legitime Recht von Eltern“, sich für den Religionsunterricht einzusetzen. Dieser werde jedoch wie bisher auf freiwilliger Basis angeboten.sle/ddp

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