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Berlin: Green Card: Berliner Arbeitsämter haben erst zehn der neuen Arbeitserlaubnisse erteilt

Die Green Card für ausländische Computer-Fachleute ist bisher in Berlin und Brandenburg nicht sehr gefragt. Seit Anfang des Monats, dem Inkrafttreten der neuen Regelung, wurden erst zehn der Arbeitserlaubnisse in der Stadt vergeben; in Brandenburg waren es nur drei.

Die Green Card für ausländische Computer-Fachleute ist bisher in Berlin und Brandenburg nicht sehr gefragt. Seit Anfang des Monats, dem Inkrafttreten der neuen Regelung, wurden erst zehn der Arbeitserlaubnisse in der Stadt vergeben; in Brandenburg waren es nur drei. Zudem ist die Zahl der noch zu bearbeitenden Anträge äußerst gering - im einstelligen Bereich. Damit liegt Berlin im bundesweiten Vergleich ziemlich weit hinten. Insgesamt wurden bis Ende vergangener Woche 714 Green Cards erteilt, die meisten davon in Bayern (166), Nordrhein-Westfalen (164) und Baden-Württemberg (142).

"Wir haben mehr erwartet", sagt Klaus Pohl, der Sprecher des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg. Man sei aber nicht enttäuscht. Vielmehr zeige diese Entwicklung auch, dass die Vermittlung einheimischer Fachkräfte gut angenommen werde. Man müsse abwarten, wie es nach den Ferien weitergeht. Nach Pohls Angaben meldeten sich seit Januar in Berlin und Brandenburg rund 3412 EDV-Fachleute arbeitslos, 3484 wurden vermittelt. Ende Juli waren noch 3108 EDV-Fachkräfte bei den Arbeitsämtern registriert. Denen stehen 373 offene Stellen gegenüber.

Das Internet-Unternehmen datango beispielsweise hat die Green Card für drei Mitarbeiter aus Indien beantragt, eine Entscheidung soll in dieser Woche fallen. Ursprünglich sollten die neuen Mitarbeiter zum 1. September dort anfangen. Petra Hitzig von datango bezweifelt jedoch, dass dieser Termin sich halten lässt. Auch Siemens, in dessen Software-Entwicklung 100 Stellen zu besetzen sind, will über die Green Card vier Mitarbeiter aus Polen, Indonesien und China nach Berlin holen. Die Kandidaten haben jedoch ihre Arbeit noch nicht aufgenommen.

Die bislang geringe Resonanz führt Rita Neise von der IHK zum einen auf die derzeitige Ferienzeit zurück. Zum anderen befinde man sich aber erst in einer Anlaufphase, da die Zeitspanne noch sehr kurz sei; das ganze Procedere brauche einfach etwas Zeit. Bisher habe sie auch noch nichts davon gehört, dass es etwa strukturelle Problem bei der Erteilung durch die Arbeitsämter gibt, sagte Neise. Vielleicht hielten sich gerade junge und kleine Unternehmen auch zurück, da das für die Green Card erforderliche Jahresgehalt von 100 000 Mark für einen IT-Fachmann ohne Universitätsexamen für sie zu hoch ist.

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