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Berlin: Großer Andrang bei Beratungsstelle für Hochbegabte

Berlins neue staatliche Beratungsstelle für Hochbegabte kann sich vor Anfragen kaum retten. „Bis Juni sind wir ausgebucht“, lautet die erste Bilanz ein halbes Jahr nach ihrer Eröffnung.

Berlins neue staatliche Beratungsstelle für Hochbegabte kann sich vor Anfragen kaum retten. „Bis Juni sind wir ausgebucht“, lautet die erste Bilanz ein halbes Jahr nach ihrer Eröffnung. Jetzt hat der Lions Club Berlin Roseneck 10 000 Euro gespendet, damit Material und weitere Geräte für die Begabungsdiagnostik angeschafft werden können. In Anwesenheit von Bildungsstaatssekretär Thomas Härtel (SPD) wurde das Geld übergeben.

Die Beratungsstelle hat das Geld bitter nötig. Unter eher provisorischen Bedingungen hatte sie ihre Arbeit Im September aufgenommen – ohne Telefon und Computer. Inzwischen hat sich die Lage aber schon etwas gebessert: Nach einem Tagesspiegel-Bericht über die Anlaufschwierigkeiten meldete sich spontan ein 18-jähriger Abiturient und Jungunternehmer und sponserte die notwendige IT-Ausstattung. Was jetzt noch fehlt, kann zum Teil von dem Geld angeschafft werden, das der Lions Club im Februar durch eine Benefiz-Veranstaltung aufgebracht hatte.

Wie groß der Bedarf an schulpsychologischer Beratung ist, zeigt die Statistik des ersten Schulhalbjahres. Von den rund 120 Kindern, die bis Februar vorstellig wurden, hatte etwa jedes sechste massive Probleme im Sozialverhalten, wobei die Bandbreite von Aggressivität bis Klassenclownerie und dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) reichte. Vereinzelt gab es Selbstmordabsichten, Mobbing oder starke neurotische Störungen. Einige Familien ließen sich beraten, weil sie ihre Kinder noch vor dem fünften Geburtstag einschulen wollten.

Im Allgemeinen kommen Hochbegabte, das heißt Menschen mit einem Intelligenzquotienten über 130 – sie machen rund zwei Prozent der Bevölkerung aus –, gut durch die Schule. Wenn die Begabung aber nicht erkannt wird oder ungünstige familiäre Bedingungen hinzukommen, brauchen die Betroffenen Beratung. Die schulpsychologischen Beratungsstellen der Bezirke sind oft überfordert, zudem erfordert die Begabungsdiagnostik spezielle Materialien und ist zeitaufwendig. Aus diesem Grund hatte sich der Senat im Vorjahr das „Berliner Schulpsychologische Zentrum für Begabungsförderung“ gegründet und mit 1,5 Stellen ausgestattet. Es liegt in Mitte in der Wilhelmstraße 52. sve

Weitere Infos über die Beratungsstelle und ihren Förderverein unter:

www.drybit.de/fiffikus/index4.html

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