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Berlin: Großer Kurfürst kommt unters Messer Gestern wurden die Gestalten am Denkmalsfuß abtransportiert

Keine Bange – der Große Kurfürst bleibt uns am Schloss Charlottenburg erhalten. Er wird demnächst allerdings unter einem Häuschen verschwinden, um sich einer porentiefen Reinigungskur mit Skalpell, Mikrosandstrahl und Ultraschallmeißel zu unterziehen.

Keine Bange – der Große Kurfürst bleibt uns am Schloss Charlottenburg erhalten. Er wird demnächst allerdings unter einem Häuschen verschwinden, um sich einer porentiefen Reinigungskur mit Skalpell, Mikrosandstrahl und Ultraschallmeißel zu unterziehen. Die ist nötig, weil das einst im Juli 1703 auf der heutigen Rathausbrücke aufgestellte, drei Meter achtzig hohe und von Andreas Schlüter entworfene Denkmal durch Staub und Rußablagerungen leicht geschädigt wurde. Die Patina des Patienten ist mit Schmutz überzogen. Während die Kur des bronzenen Kurfürsten an Ort und Stelle erfolgt, müssen die vier Sklavenfiguren am Fuß des Sockels abgeschraubt und in eine Restaurierungsfirma gebracht werden.

Gestern kamen die gefesselten Gestalten, die besiegten Feinde Friedrich Wilhelms, an auf den Tieflader. Sie fuhren nach Weißensee zum Kurlaub in eine Werkstatt – im Oktober sollen die Sklaven und ihr Herrscher hoch zu Ross wieder strahlen. Damit Charlottenburg 2005 rings um den prominenten Reiter sein 300-jähriges Jubiläum feiern kann. Die Finanzierung mit einem sechsstelligen Betrag hat sich der gemeinnützige Förderverein „Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten“ und seine Museumsshop GmbH vorgenommen; ein Benefizkonzert des Stabsmusikkorps der Bundeswehr am 8. August soll Geld für die Erneuerung des Kurfürsten einspielen. Lo.

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