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Im Tilla-Durieux-Park sind nicht nur die Wiesen zerstört. Wippen kann man hier schon lange nicht mehr.

© Thilo Rückeis

Grünanlagen in Berlin: Zwei Parks am Potsdamer Platz sind ständig beschädigt

In zwei zentralen Parks am Potsdamer Platz werden immer wieder die Grünflächen verwüstet. Und die Reparatur der Spielgeräte ist noch komplizierter.

Zwei Jahre gab’s kein Geld – jetzt rücken die Gärtner an. Der Tilla-Durieux-Park am Potsdamer Platz bekommt an seinen Steilhängen neuen Rollrasen. Der alte ist größtenteils zerstört. Die Nordhälfte der Grünanlage zwischen der Linkstraße und der Gabriele-Tergit-Promenade kann derzeit deshalb nicht betreten werden; sie ist eingezäunt. Anschließend ist der südliche Bereich an der Reihe. Die Arbeiten sollen etwa vier Wochen dauern. Finanziert werden sie aus dem laufenden Pflegeetat, sagte Jürgen Götte, der Fachbereichsleiter für die Grünflächen im Bezirk Mitte.

Insgesamt 42.000 Euro kann er in diesem Jahr für den Tilla-Durieux-Park und den zwischen der Bellevue- und der Lennéstraße liegenden Henriette-Herz-Park ausgeben. Das Geld reicht nun, um den Rasen wiederherzustellen, nicht aber, um auch die fünf Wippen zwischen beiden Parkhälften wieder schaukeln zu lassen. Sie sind seit drei Jahren festgekeilt und werden nun als Bankersatz oder zum Balancieren oder Überspringen genutzt.

Etwa 200.000 Euro würde die Reparatur kosten, sagte Götte. Die Wippen seien falsch konstruiert worden; am Anfang des 2003 eröffneten Parks habe man mehrfach versucht, sie zu reparieren. Immer wieder vergeblich. Und die Herstellerfirma sei pleite, sodass dort nichts mehr zu holen sei, sagte Götte.

Wippen sollen verkürzt werden

Der Anschlag, der die Wippen beim Senken bremst, sei im Lager in der Wippenmitte angebracht und mehrfach gebrochen. Die Folge: Die Wippen setzten nun auf den Gummimatten am Boden auf. Götte will sich gar nicht erst vorstellen, was passieren würde, wenn dort jemand das tonnenschwere Gerät auf den Fuß bekommen würde.

Dass auch noch Schweißnähte gerissen waren, spielte schon fast keine Rolle mehr: Aus Sicherheitsgründen ließ das Bezirksamt die Wippen ruhen. Und selbst wenn jetzt Geld für eine Reparatur auftauchen sollte, wäre die Welt nicht in Ordnung zu bringen. Nach Göttes Angaben hatte der Bezirk ein Konzept entwickelt, wie die Anlagen sicher gemacht werden könnten. Unter anderem wollte man die 20 Meter langen Wippen verkürzen, um sie leichter zu machen. Hier hätten aber die Architekten widersprochen, weil das Kürzen ihr Werk verändern würde, sagte Götte.

Böschungen werden durch Räder zerstört

Beide Parks, die mit der Anlage am Gleisdreieck ein „grünes Band“ durch die Innenstadt bilden, sind von einem Landschaftsarchitekturbüro aus Amsterdam entworfen worden. Der Park mit einer Länge von 485 Metern liegt über dem Nord-Süd-Fernbahntunnel. Er besteht aus zwei schräg ansteigenen Rasenflächen, die zu je einer Seite durch Steilböschungen abgegrenzt sind.

Vor allem die Böschungen werden häufig zerstört – durchs Hin- und Hinunterklettern oder durchs Befahren mit Rädern. Auch das war von den Architekten nicht vorgesehen. Doch Götte sagt nur: „Wir sind eben in Berlin.“

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