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Berlin: Grüne Meile

Für den Umbau der Oderberger Straße soll es neue Pläne geben – mit Beteiligung der Anwohner

In Prenzlauer Berg wird aufgeräumt. Die Oderberger Straße soll grundlegend saniert werden, danach soll alles ordentlicher aussehen. Blumenkübel, Bänke und Bäume, die oft ungeordnet und teils verwildert nebeneinanderstehen, sollen zum größten Teil verschwinden – geht es nach dem Willen des Tiefbauamtes. Doch den Anwohnern ist das zu viel Ordnung, der Charme ihrer Straße ginge verloren, sagen sie. Deshalb verfolgten Vertreter der Bürgerinitiative Oderberger Straße, kurz Bios, am Dienstagabend die Sitzung des Ausschusses für öffentliche Ordnung und Verkehr – und dort gab es gute Nachrichten für die Anwohner: Sie sollen an einem neuen Plan für die Sanierung der Straße beteiligt werden.

Der Stadtrat für öffentliche Ordnung Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) versuchte zwischen Tiefbauamt und den Bürgern zu vermitteln. „Es ist für mich von großem Interesse, zu wissen, was die Bürger wollen“, sagte der Stadtrat und warnte vor zu großer Aufregung, schließlich würden die Bauarbeiten erst Ende 2009 beginnen.

Peter Lexen, der Leiter des Tiefbauamts in Pankow, suchte keinen Kompromiss: „90 Prozent der Grünanlagen werden nicht erhalten bleiben“, sagte er. Denn der Zustand der Oderberger Straße sei „im Grunde illegal“. Die Anordnung der Pflanzenkübel etwa sei gesetzeswidrig. Das sollte auch eine Diashow zu Beginn der Sitzung verdeutlichen. Doch für einige Ausschussmitglieder klangen die Beschreibungen übertrieben, „als wäre die Oderberger Straße ein Dschungel“. Gegen den Vorwurf des illegalen Wildwuchses in ihrer Straße wenden die Bürger ein, dass Pflanzen und Bäume mit Genehmigung des Tiefbauamts gepflanzt wurden.

Zwar wollen alle Beteiligten eine Sanierung, aber wie die Straße danach aussehen soll, ist weiter strittig. Nach dem ersten Entwurf sollten Fahrbahn und Gehwege erneuert werden. Die Pflanzenkübel und die Mehrzahl der Bäume hätte es nach der Sanierung nicht mehr gegeben. Die Anzahl der Parkplätze sollte unverändert bleiben. Doch am Ende der Ausschusssitzung verabschiedeten die Kommunalpolitiker den gemeinsamen Antrag von SPD und Linkspartei, der die Bezirksverordnetenversammlung auffordert, einen ganz neuen Plan für die Sanierung zu entwickeln – in „enger Zusammenarbeit und Abstimmung“ mit den Bürgern. Außerdem wird gefordert, „dass 90 Prozent des Straßenbegleitgrüns erhalten bleiben“. Jetzt muss noch die BVV zustimmen. River Tucker

River Tucker

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