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Berlin: Grundstein für neuen Sitz von Anwälten und Steuerberatern in der Littenstraße gelegt

Wolfgang Branoner griff zur Maurerkelle, strich Mörtel an ein paar Kalksteine und mauerte den Grundstein zu. Zuvor hatte der Wirtschaftssenator Zeitungen, Baupläne und Geld in eine Kupferkassette gestopft.

Wolfgang Branoner griff zur Maurerkelle, strich Mörtel an ein paar Kalksteine und mauerte den Grundstein zu. Zuvor hatte der Wirtschaftssenator Zeitungen, Baupläne und Geld in eine Kupferkassette gestopft. Dort hinein wanderten auch der Berliner Bär und der Bonner Löwe, beide freilich nur als Plüschtiere im Kleinformat. Anlass für Branoners Auftritt am Mittwoch in einer Baugrube an der Littenstraße in Mitte war die Grundsteinlegung für das "Haus der Verbände". Nach Entwürfen des Berliner Architekten Wolfgang Engel und Claude Zillich entsteht ein achtstöckiges Gebäude aus vier Teilen mit 18 000 Quadratmeter Nutzfläche und 120 Stellplätzen in der Tiefgarage. Um der Fassade die Wucht zu nehmen, haben die Architekten die oberen beiden Stockwerke etwas zurückgesetzt. Die in der GbR "Haus der Verbände" zusammengeschlossenen Bauherren investieren 80 Millionen Mark in den Neubau, der Ende des Jahres 2000 fertig sein soll. Initiatorin Edith Bosau, die sich als Geschäftsführerin der Firma Bosau Immobilienmanagement auch um die Vermarktung kümmert, bezifferte den Anteil der bereits vergebenen Flächen am Mittwoch mit 70 Prozent. Nach Bosaus Worten werden die Bundesrechtsanwaltskammer, die Rechtsanwaltskammer Berlin, die Notarkammer Berlin, der deutsche Anwaltsverein, die Deutsche Anwaltsakademie, der Berliner Anwaltsverein, das Deutsche Anwaltsinstitut, der Deutsche Steuerberaterverband, das Deutsche Steuerberaterinstitut, der Gerling-Konzern und die Hans-Soldan-Stiftung im neuen Haus ihr Domizil finden. Eine Besonderheit ist, dass die Bauherren Flächen zwischen 260 und 3000 Quadratmeter zum Erwerb anbieten. Doch auch Mietinteressenten sind gern gesehen.

Wolfgang Branoner erinnerte gestern mit ein paar Worten an die Vorbereitungen für das Projekt in der Littenstraße 7 bis 11. Laut Branoner hatten die Bauherren das Baugrundstück 1998 vom Senat erworben und sich im Kaufvertrag verpflichtet, ein Gebäude "mit besonderer Nutzung" zu errichten. Der Wirtschaftssenator fand gestern, dass die Bauherren dieser Pflicht nachgekommen sind. Branoner sprach frei. Damit kam er bei den rund 150 Gästen gut an. Weniger Beifall riefen seine Maurerkünste hervor. Polier Siegfried Bahls rief nach dem Zeremoniell einen Maurer herbei. Der Handwerker musste die Unebenheiten glätten, die Branoner auf dem Grundstein hinterlassen hatte.

Michael Brunner

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