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Berlin: Gutachten zu Bauschäden: Endlosstreit um "Ballerbau"

Der Streit um die "Baller"-Turnhalle am Winterfeldtplatz in Schöneberg geht in die nächste Runde. Nun liegt ein gerichtliches Gutachten zu den Bauschäden am Hallendach vor.

Der Streit um die "Baller"-Turnhalle am Winterfeldtplatz in Schöneberg geht in die nächste Runde. Nun liegt ein gerichtliches Gutachten zu den Bauschäden am Hallendach vor. In das Dach dringt Feuchtigkeit. Das Bezirksamt macht für die Schäden in erster Linie die ausführenden Firmen und den Architekten Hinrich Baller verantwortlich. Dieser sagt hingegen, das Dach sei "sehr seriös" konstruiert. Das ganze sei eine "blöde Geschichte". Es habe "offenbar Schlamperei" gegeben, ein Planungsfehler komme aber "nicht in Frage".

Das Gutachten wurde für ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren in Autrag gegeben, nachdem 1998 Wasser in der Dachkonstruktion des Neubaus entdeckt worden war. Nach Angaben von Baustadtrat Gerhard Lawrentz (CDU) müssen für die Reparatur Teile des Daches wieder abgebaut werden. Lawrentz zufolge kostet dies bis zu 1,6 Millionen Mark. Baufirmen, Bezirksamt und Baller sollten sich demnächst treffen, um das weitere Vorgehen zu erörtern, sagte er. Der Bezirk wolle den beiden anderen Parteien die Gelegenheit geben, "die Sanierung selbst durchzuführen". Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass es zum Rechtsstreit um die zusätzlichen Kosten kommt.

Nach Angaben von Lawrentz treffen den Architekten 40 Prozent, die Handwerker 50 Prozent und das Bezirksamt, das die Arbeiten zeitweise leitete, 10 Prozent der Schuld. Inwieweit bei einer Sanierung des Hallendachs der Sportbetrieb eingeschränkt werden müsste, konnte der Baustadtrat gestern nicht sagten. Im Herbst sollte in dem über der Halle liegenden Gebäudeteil ein Kindergarten einziehen. Lawrentz geht davon aus, dass das Dach bis dahin repariert ist.

Der Bau der Sporthalle und der Kita stand unter keinem guten Stern. Er hatte sich unter anderem wegen Firmenpleiten, einem Wassereinbruch und einem Gerichtsstreit um die Auftragsvergabe über acht Jahre hingezogen. Eröffnet wurde das architektonisch außergewöhnliche Gebäude erst vor gut einem Jahr. Die Baukosten dafür und für die Sanierung der benachbarten Schule stiegen von 38,4 auf 61 Millionen Mark.

tob

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