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Berlin: Gute Zeiten

Werner van Bebber kennt den Weg ins Abgeordnetenhaus Ein stolzer Anblick, dieser Preußische Landtag, respektive das Abgeordnetenhaus von Berlin. Ein Vierteljahrhundert war er dabei, und was hat er da nicht alles … Die hohe Tür schwenkt automatisch auf.

Werner van Bebber kennt den Weg ins Abgeordnetenhaus Ein stolzer Anblick, dieser Preußische Landtag, respektive das Abgeordnetenhaus von Berlin. Ein Vierteljahrhundert war er dabei, und was hat er da nicht alles … Die hohe Tür schwenkt automatisch auf. Drinnen, wie gewohnt, die Luft leicht stickig. Die breite Treppe mit dem roten Läufer hinauf. Die kann einem Würde verleihen. Und bringt den aus der Puste, der sich hetzen lässt. Was nicht gut wirken würde an diesem Tag, an dem er zum vierten Mal vor dem Untersuchungsausschuss aussagen soll: Klaus Landowsky, ehemaliger CDUFraktionschef. Er dürfte sich wieder einmal gefühlt haben wie der missratene kleine Bruder des mythischen Atlas: Der muss wegen Fehlverhaltens die Last des Himmels tragen. Landowsky, dessen Schreibtisch lange auf dem Olymp gestanden hat, gleich neben dem von Eberhard Diepgen, fühlt sich jetzt wie einer, dem die ganze Schuld am Bankenskandal aufgebürdet worden ist, zumindest die moralische. Er hat einen kampfeslustigen Auftritt hingelegt. Schwer zu sagen, ob das klug war. Mancher Abgeordnete wird sich geärgert haben und ihn abermals hören wollen. Weil jede Vorladung wieder schmerzt.

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