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Berlin: Habt Geduld, streitet nicht, fordert der CDU-General

Wenn die Vormänner der Berliner CDU dieser Tage auf die Parteibasis treffen, erinnern sie an Wanderprediger: „Streitet euch nicht“, sagen sie. „Habt Geduld“, fordern sie und „vertraut dem Landesvorstand“.

Wenn die Vormänner der Berliner CDU dieser Tage auf die Parteibasis treffen, erinnern sie an Wanderprediger: „Streitet euch nicht“, sagen sie. „Habt Geduld“, fordern sie und „vertraut dem Landesvorstand“. So redete sinngemäß auch Generalsekretär Frank Henkel, als er am Dienstagabend mit den Charlottenburger Parteifreunden zusammentraf.

Vormänner und Basis treffen sich derzeit in ihrem jeweils hohen Kommunikations- und Diskussionsbedürfnis. Die Basis, das zeigte sich auch an diesem Abend, ist unruhig. Die Leute warten auf die Lösung des Spitzenkandidatenproblems. Und vor lauter Warterei kommen einige auch auf die Idee, die Importlösung nicht mehr so gut zu finden. Haben wir denn, fragte eine nicht mehr ganz junge Frau den General, keine eigenen guten Leute? Eine andere meinte, die ebenso plötzliche wie späte Präsentation des Finanzministerkandidaten Paul Kirchhof habe doch gezeigt, wie gefährlich es sei, wenn man Personalfragen zu spät beantworte.

Habt Geduld, sagte Henkel. Dann vollzog er noch einmal für alle den Entscheidungsprozess nach, der zur Festlegung auf einen Kandidaten von außen geführt hatte: die dauernden Personalstreitereien nach dem Machtverlust. Ex-Landeschef Joachim Zeller, der sich den Spitzenkandidatenjob zugetraut hatte und dann niedergemacht wurde. Die Wahl Ingo Schmitts zum Nachfolger, damit der eine Außenlösung findet: „Habt Geduld“. Warum einer der Kandidaten – Henkel tat alles, um den Eindruck zu erwecken, der Vorstand sei nicht auf Klaus Töpfer fixiert – die Berliner CDU über seine Absichten im Unklaren lässt? Nun, so attraktiv sei die Partei mit ihren derzeit 19 Prozent eben nicht, dass die Spitzenkandidaten Schlange stehen, sagte Henkel.

In einem fast beschwörenden Ton sicherte er den Charlottenburger Parteifreunden zu, dass es – „vertraut dem Landesvorstand“ – spätestens im Januar einen Personalvorschlag geben werde. Bis dahin aber müsse man damit rechnen, in den Umfragen noch ein wenig tiefer zu fallen. Es könne sein, sagte Henkel, dass man bei der nächsten Umfrage in vierzehn Tagen bei 18 Prozent liegen werde. Der kompakte Generalsekretär wird es ertragen. Wie hatte er zu Beginn des Abends gesagt? „Ich bin ein grundsätzlich optimistischer Mensch.“ wvb.

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