zum Hauptinhalt

Häftlinge gesucht: Zwei Ex-Redakteure der Knastzeitung auf der Flucht

Ein prominenter Häftling der JVA Tegel ist auf der Flucht. Ein Redakteur der Gefangenenzeitung „Lichtblick“ ist am 31. Juli nicht von einem genehmigten Ausgang zurückgekehrt. 

Die Justiz bestätigte die Angabe eines Häftlings. Der 2009 zu langjähriger Haft verurteilte und als hochintelligent eingeschätzte Betrüger hatte für den Lichtblick vor zwei Jahren unter anderem Justizsenator Thomas Heilmann und Oberstaatsanwalt Ralph Knispel interviewt. 2014 hatte er sich vom Lichtblick verabschiedet, dem Vernehmen nach, um zu promovieren. 2008 war er nach monatelanger Öffentlichkeitsfahndung von Zielfahndern in Berlin festgenommen worden, unter anderem soll er sich damals auch in Polen versteckt haben. Haftende ist nach Justizangaben das Jahr 2020. Der Häftling genoss seit längerer Zeit Lockerungen wie unbegleiteten Ausgang.

Der Lichtblick erscheint seit 1968 hinter Gittern in Tegel.
Der Lichtblick erscheint seit 1968 hinter Gittern in Tegel.

© promo

Seit Juli auf der Flucht

Und noch ein Ex-Lichtblick-Redakteur ist nach Informationen des Tagesspiegels weg: Andreas Radicke kehrte am 23. Juli nicht in die JVA Tegel zurück. Zuvor soll er nach Justizangaben 18 Ausgänge gehabt haben, die alle komplikationslos verliefen. Radicke sollte wegen Raubes elfeinhalb Jahre bis 2016 absitzen. Auch Radicke hatte im Lichtblick einen Artikel zum Thema „Lockerungen“ geschrieben. Sollten die beiden festgenommen werden, sind diese Lockerungen gestrichen. Gefangene in Tegel halten es für möglich, dass sich die beiden gegenseitig motiviert haben, abzuhauen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false