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Berlin: Handfester Streit um Gassi-Sitten

Polizistin und Zöllner stritten um Leinenzwang – und prügelten sich

Sie hätten es besser wissen können, sie hätten wissen können, wie man sich bei Provokationen verhält. Doch sie reizten sich gegenseitig, bis einer verletzt war – und der Fall vor Gericht kam: Die 27jährige Polizistin Daniela S., die im November 2001 mit einer Freundin und vier Hunden in einer Neuköllner Laubenkolonie spazieren ging, hatte die Tiere nicht angeleint. Sie trafen auf den Zöllner Bernd L. (62) und seine Frau Bärbel, die sich vor Hunden fürchtet. Laut Anklage hat L. die Hundehalterin darum gebeten, die Hunde anzuleinen. S. habe stattdessen gepöbelt, den Mann geschubst, in die Kniekehlen und schließlich gegen die Schläfe getreten. Mit einer zerrissenen Arterie kam der inzwischen in den Ruhestand versetzte Zöllner ins Krankenhaus. Seine Ehefrau war bei der Rangelei ebenfalls zu Boden gegangen. Die Beschuldigte sieht das anders. Der Zöllner habe sie beschimpft und sich in „Boxerhaltung“ vor ihr aufgebaut. Als L. Steinchen auf die Hunde warf, habe sie ihn „leicht“ weggeschubst – und da seien sie alle durcheinander gepurzelt, und L. sei unglücklich aufgekommen. Bernd L. kann nicht genau sagen, ob ihn tatsächlich der Schuh der Polizistin traf. Seine zierliche Ehefrau aber will es beobachtet haben. Außerdem soll S. damit gedroht haben, die Hunde auf das Ehepaar zu hetzen. Bisher gab es für sie keine dienstlichen Konsequenzen. Am nächsten Donnerstag geht der Prozess weiter. K.G.

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